Malerei als Abenteuer

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Zwei Ausstellungen zum 75. Geburtstag Hans Staudachers.

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Zwei Ausstellungen zum 75. Geburtstag Hans Staudachers.

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Ich bin ein getriebener, spontaner Mensch", sagt Hans Staudacher, wichtigster Vertreter des Lyrischen Informel in Österreich. Der Kärntner arbeitet wie "ein Fechter, Hieb und Stich, sehr aggressiv auf der einen Seite, auf der anderen der Versuch, daraus etwas Poesie zu machen". Damit ist schon viel über die Ausstellungen gesagt, die im Tiroler Landesmuseum und in der Galerie Thoman einen repräsentativen Überblick über Staudachers Werk von 1950-1997 bringen. Sie zeigen den heuer 75jährigen nicht nur als "Fechter", sondern - in der Auseinandersetzung mit Tachismus und Informel - auch als konsequenten Verfechter der großen abstrakten Geste!

Die Anfänge seiner Kunst liegen in den fünfziger Jahren mit ihren gestisch hingeworfenen Zeichen und Zitaten über aufgelösten Formen ("Figur mit meinem ABC", 1952-57). Und beim "Immer-wieder-Übermalen" und Überarbeiten ist er auch geblieben, erfolgserprobt bei Biennalen in Venedig, Tokio, Sao Paulo und weltweiten Ausstellungen. Seine Anregungen holt er sich aus der Natur, speichert sie, befreit sich davon in explosiver Impulsivität und erlaubt sich "die Freiheit, Kind zu bleiben, immer wieder drüber zu gehen, so oft es mir gefällt" (Staudacher).

So entstehen Bilder voller Rasanz, farbintensiv, harmonisch trotz scheinbarer Chaotik, von Gefühlen beherrscht: einmal kraftvoll ekstatisch, einmal zutiefst poetisch ("Malerei", 1981-86, "Ohne Titel", 1968-76); oft versetzt mit Schriftzeichen oder collageartig mit Fotos, Plakat- und Holzstücken überarbeitet. Malerei als Ausdruck von Lebenslust, Malerei als Abenteuer, unbekümmert, leidenschaftlich und frei!

Bis 15. März.

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