Ab 29. August wird in Neuhaus in Südostkärnten die Sammlung Liaunig zu sehen sein.
Österreichische Kunst seit 1950 bildet den Schwerpunkt der Kunstsammlung des Kärntner Industriellen Herbert W. Liaunig. Für sie hat er in Neuhaus ein eigenes Museum bauen lassen, das am 29. August eröffnet wird - das größte private Museum Österreichs nach dem Essl Museum. Bis Oktober wird man bei einem "Probebetrieb" erste Erfahrungen sammeln, dann ist Winterpause bis Ende April.
Gezeigt wird ein Querschnitt durch die Sammlung, und da findet sich fast alles, was in der österreichischen Malerei, aber auch unter den Plastikern und Objektkünstlern Rang und Namen hat. Der Katalog, sagt Peter Baum, der die Ausstellung kuratiert, wird ein Standardwerk über die österreichische Kunst des letzten halben Jahrhunderts sein.
Ein Ereignis ist der Museumsbau selbst: Die vier markanten Baukörper des vom Wiener Architekturbüro geplanten Museums sind in die Landschaft eingepasst. Von außen sichtbar ist nur der lang über den Hügel gezogene Galerietrakt, der auf der einen Seite über die Straße auskragt (siehe Bild) und auf der anderen Seite Ausblick in eine Flusslandschaft gewährt. Innen gibt es u. a. eine großzügige Ausstellungsfläche für Plastiken und einen eigenen Raum für Grafik.
Die Anreise in den abgelegenen Ort Neuhaus in Südostkärnten nahe der slowenischen Grenze sollte man gut planen, nicht zuletzt, weil das Museum nur im Rahmen einer vorher vereinbarten Führung zugänglich sein wird. Und ein wunder Punkt: Kinder unter 14 Jahren sind nicht zugelassen. Begründung: Die Verletzungsgefahr bei einigen Skulpturen und Installationen.
Kärnten hat, wie das Großprojekt "Emanzipation und Konfrontation" noch bis 2. November zeigt, enorme künstlerische Potenzen. Jetzt bekommt es auch noch ein außergewöhnliches Museum.
Museum Liaunig
9155 Neuhaus 41
Tel. 04356/21115
www.museumliaunig.at
Eröffnung: 29. August
Öffnungszeiten: Bis Ende Oktober (und wieder ab Mai 2009) Di-So 10-18 Uhr
