Fernseher retro - © Pixabay

ORF III geht live

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Der ORF macht Druck - und präsentierte das Programm von ORF III, obwohl die Genehmigung des Spartensenders noch ausständig ist.

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Der ORF macht Druck - und präsentierte das Programm von ORF III, obwohl die Genehmigung des Spartensenders noch ausständig ist.

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Längst überfällig. Auf diesen knappen Punkt brachte Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder sein geradezu überschwängliches Votum für den neuen Spartensender ORF III. Schröder eröffnete mit seinem Statement die Präsentation des Spartensenders, zu der die heimische Anstalt ins Wiener RadioKulturhaus geladen hatte.

Ein fertiges Programmschema legte das Team um ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöbel vor. Offenbar versucht der ORF, Druck zu machen und selbst auch Klärungen vorzunehmen. So soll ORF III nun doch den Sendeplatz von TW1 erhalten. In den letzten Wochen hatte es darum ein regelrechtes Tauziehen zwischen den ORF-III-Planern und jenen des zweiten Spartensenders ORF Sport plus gegeben.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wertet diese Debatte - die FURCHE berichtete - als ein Beispiel dafür, wie wichtig der künftige Sender genommen wurde. Von Anfang an sollen 90 Prozent der österreichischen Haushalte das Programm über DVB-T terrestrisch empfangen können.

Die Notwendigkeit eines Informations- und Kulturkanals des ORF

Noch ist die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht: Denn nach wie vor steht die Genehmigung für ORF III durch die Medienbehörde KommAustria aus. Deren grundsätzlich positiver Bescheid mit einigen Auflagen vom Mai 2011 war bekanntlich von der Bundeswettbewerbsbehörde beeinsprucht worden. Wrabetz war bei der Präsentation sichtlich bemüht, auch mit Testimonials von "Topkulturschaffenden“ öffentlich zu machen, wie notwendig ORF III sei. Immerhin verlangt auch das ORF-Gesetz die Einrichtung des Spartenkanals bis Ende 2011 und macht davon die Refundierung entgangener Gebühreneinnahmen an den ORF abhängig. Dass nun am Einspruch einer Behörde der Start von ORF III scheitern könnte, ist für Wrabetz unverständlich.

Ein Punkt, an dem es sich dabei spießt, ist die Frage von Filmen, die ORF III auch senden will: Der Freitag, so die derzeitige Programmplanung, ist thematisch dem österreichischen Film gewidmet. Alexander Wrabetz argumentiert, es sei für einen Kultursender essenziell, auch diese Kunstform im Programm zu haben - es gehe dabei ja keineswegs um Hollywood- und Serien-Ware, die eine Konkurrenz zu anderen Sendern darstellen könnte. Man würde gern, so die Botschaft der Präsentation, jedenfalls mit 1. Oktober on air gehen.

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