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Trotz immenser Anstrengungen seitens der Wissenschaft ist HIV immer noch nicht heilbar. "Es wird die nächsten zwanzig Jahre auch keinen Impfstoff geben", prophezeit Tim Skern, Virologe von den Max Perutz Laboratories in Wien. Der Grund: Das Virus greift das Verteidigungssystem des Körpers direkt an und infiltriert dabei seine Abwehrzellen (CD4-Zellen). Damit versagt das Wirkprinzip von klassischen Impfstoffen. Diese täuschen nämlich eine Infektion vor, um die körpereigenen Abwehrmechanismen zu aktivieren. "Wenn der Körper aber nicht mit dem Virus fertig wird, woher sollen wir Wissenschafter wissen, wie das gehen könnte", kommentiert Skern.

Jedoch wurden zahlreiche Medikamente entwickelt, die die Vermehrung des Virus erfolgreich bekämpfen. Dabei lassen sich grob vier Angriffspunkte unterscheiden: 1. Die Transkriptase-Inhibitoren: Sie verhindern, dass das virale Enzym, welches die Virus-RNA in DNA umschreibt, funktioniert. Das Virus kann sein Erbmaterial nicht mehr verdoppeln. 2.Die Protease-Inhibitoren: Das Virus kann seine Proteine nicht korrekt aufbauen. Es ergeben sich quasi verkrüppelte Viren. 3.Die Entry-Inhibitoren (die im Frühjahr erwartet werden) verhindern, dass sich das Virus an die Wirtszelle binden kann. 4.Die Integrase-Hemmer: Sie verhindern, dass das Enzym, welches den Einbau der Virus-DNA in die Wirtszellen-DNA bewerkstelligst, funktioniert. Das Virus kann sich nicht fortpflanzen. Die Integrase-Hemmer sind noch nicht erhältlich, könnten die HIV-Behandlung jedoch revolutionieren. Sie gelten als hochpotent und sehr gut verträglich. Die traditionelle Therapie besteht aus zwei Transkriptase-Inhibitoren und einem Protease-Inhibitor.TM

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