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Weltpremiere im Kunsthistorischen Museum Wien: Individueller Katalog für jeden Besucher.

Tausend Besucher konnten bisher im khm gleichzeitig einen Audioguide mieten und in vier Sprachen 200 der 800 Gemälde erklärt bekommen. Seit 25. April kann sich jeder Besucher seinen eigenen Katalog drucken lassen, ebenso Poster in drei Größen auf Papier oder Stoff (Leinwand, Baumwolle, Seide). Journalisten sind berufsbedingt kritisch, doch was sich bei der Präsentation dieser Sensation im khm abspielte, zeigt die magische Wirkung des Selbermachendürfens: Journalisten verwandelten sich in begeisterte Kinder. Die Fakten: Die israelische it-Firma espro, globaler Marktführer bei Audioguides, hat diese weiterentwickelt: Per Knopfdruck kann der Besucher entscheiden, Bilder, die ihm besonders gefallen, zu speichern. Beim Ausgang des Museums befindet sich ein interaktiver Kiosk, die "Besucherstation". Er gibt den Audioguide ab, trifft auf einem Bildschirm die letzte Entscheidung, ob er neun Bilder (e 8,50), 15 (e 12,50) oder 21 (e 17,50) für seinen eigenen Katalog haben möchte. Dann tippt er seinen Namen ein (auch eine Widmung und ein persönliches Bild ist möglich), und in fünf Minuten hat er ein elegant gebundenes Büchlein mit dem Aufdruck "Mein Katalog" in der Hand, versehen mit Vorsatzblatt, auf dem sein Name prangt und das Datum des Besuchs. Dank der Zusammenarbeit von espro mit der Firma Hewlett-Packard sind die Bilder und Poster von hervorragender Farbqualität.

Es ist ein Vergnügen: Schluss mit dem mühsamen Suchen nach Postkarten! Schluss auch mit den Gewissensnöten: Kauf ich mir einen Katalog, schwer wie ein Ziegelstein, teuer, unpersönlich. Das Schauen verändert sich: Welches Bild gefällt mir besonders? Warum? Ich drück mal ... Und dann, daheim, stellt sich heraus, dass man mit dieser neuen Möglichkeit viel über eigene Vorlieben entdeckt: ich habe, ohne groß nachzudenken, mir einen Parmigianino- und Caravaggio-Katalog gemacht. Jedem Bild ist auf der Gegenseite jener Text beigegeben, der auch vom Audioguide zu hören ist. Meine Lust, für ein demnächst in der Verwandtschaft erwartetes (noch zu gebärendes) kleines Mädchen einen Geburtstags-Katalog mit Kinderbildern des khm zusammenzustellen, ist gewaltig. Der Chef von espro, Israel Gal, von dem die Idee "My Catalogue" stammt, kann zuversichtlich sein: "Mein Katalog" ist Spiel und Ernst zugleich. Nicht länger erschlägt den Besucher die Fülle, er selbst wählt aus, setzt neue Schwerpunkte beim Schauen, und "was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen". Falsch: In bester Farbqualität.

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