Mit frischem Kapital zu neuen Ufern

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Die im vorigen Jahr vorgenommene Erhöhung des Kapitals bei VERBUND um eine Milliarde Euro hat das Unternehmen, wie Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber erläutert, gut genutzt. Die Eigenkapitalquote sei niemals das Problem gewesen, doch die Mittelzufuhr habe es ermöglicht, das Verhältnis von Verschuldung zu Eigenkapital zu verbessern. Damit behalte der Stromkonzern, der sich ohne Staatsgarantie auf dem freien Markt zu finanzieren hat, die beste Einstufung an Bonität, das A-Rating. So bleiben Zinsaufschläge erspart. Anzengruber im FURCHE-Interview: "Für uns war die Kapitalerhöhung ein Motor für Investitionen, die wir nun zügiger durchführen konnten als ursprünglich geplant.“

Rund 1,9 Milliarden investiert VERBUND derzeit in Österreich. Wasserkraftwerke mit einer Kapazität von 1000 Megawatt sind in Bau, bis 2015 sind weitere mit 550 Megawatt in Planung. Die politische Begründung der Kapitalerhöhung lag einerseits in den Konjunkturimpulsen, andererseits in der unter anderem auch am Klimaschutz orientierten Energiestrategie. VERBUND verfügt über 123 Wasserkraftwerke in Österreich und in Bayern, mit einer Leistung von 7500 Megawatt. Dazu betreibt das Unternehmen in Österreich drei Windparks und ist mit seinen thermischen Kraftwerken einer der größten Fernwärme-Lieferanten Österreichs.

Investitionen und Ausbau in Italien und in der Türkei

Erhebliche Investitionen tätigt VERBUND - 3000 Mitarbeiter und 3,3 Milliarden Euro Umsatz - in Italien und in der Türkei.

Am italienischen Energieversorger Sorgenia (vorher: Energia S.p.A.) beteiligte sich das Unternehmen 2006 mit 45 Prozent. Die Erzeugungskapazitäten werden bis 2015 auf 5400 Megawatt angehoben. Bis zum Jahr 2015 sollen die Ausbaupläne mit der türkischen Enerjisa, einem 50:50 Joint Venture von VERBUND und Sabanci Holding, eine Kapazität von 5000 Megawatt erreicht haben. Derzeit sind neun Wasserkraftwerke und mehrere Windparks in Planung oder in Bau. Der Energiemarkt der Türkei ist nur teilliberalisiert. Da daher Erzeugung und Verteilung in einem Geschäftsmodell sinnvoller abgewickelt werden können, hat VERBUND die Verteilnetzgesellschaft Baskent EDAS übernommen. Diese hat in der Region Ankara rund drei Millionen Stromkunden - Österreich hat rund vier Millionen Strom-Endkunden. Als "lästig, aber nicht existenzbedrohend“ bezeichnete Anzengruber die inzwischen weitgehend gelösten Probleme in Frankreich, wo ein Mangel an Liberalisierung das Geschäftsmodell verhindert. (C. R.)

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