Mitsubishi gegen Uschebti

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Wilfried Seipel, Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums, ist unverschuldet in Not geraten. Privat. Darum hat er zu Weihnachten eine Geldaushilfe von 80 Euro bekommen. Er sagt, das habe er nicht gewusst. Aber nicht deswegen ist er nun als Geschäftsführer in Not geraten. Die beiden sind eigenartige vertragliche Bindungen eingegangen: der Privatmann Seipel und der Geschäftsführer Seipel. Der Privatmann hat dem Geschäftsführer sein Auto verkauft, der Geschäftsführer hingegen hat an den Ägyptologen Seipel zwei Uschebtis (Grabbeigaben) verkauft. Die beiden sollen schnell handelseins geworden sein. Dem Rechnungshof gefällt das alles ebenso wenig wie die Tatsache, dass Seipels Geschäftsführerzuschlag 1998-2002 um 250 Prozent angestiegen ist. Trotzdem: Die Presse, bewährter Kooperationspartner des KHM, sieht nur Strukturprobleme, wenn es um die gestiegenen Personalkosten des Museums geht. Und Seipel hat ja wirklich überall gespart - sogar beim Transport einer vier Millionen Dollar teuren Sphinx: Sie wurde im Lieferwagen aus Spanien abgeholt. Seipel weist auch darauf hin, dass er selbst nicht einmal einen Chauffeur hat wie Direktoren vergleichbarer Museen. Wer redet da noch davon, dass von der gestohlenen Saliera noch immer keine Spur zu finden ist. CH

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