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Zum Auftakt des Herbstprogramms präsentierte Museumsdirektor Edelbert Köb zwei Wechselausstellungen, welche die stehende Sammlung um Wiener Aktionismus, Pop Art etc. sinnvoll ergänzen sollen. Die Hauptausstellung ist eine Hommage an Antonin Artaud, der als einer der Protagonisten der europäischen Moderne gilt. Kuratiert wurde die Schau von Cathrin Pichler und Hans Peter Litscher. Letzterem zufolge liegt dieser umfassenden Präsentation (ca. 400 Exponate) eine im engeren Sinne achtjährige, im weiteren Sinne an die dreißigjährige Beschäftigung mit dem Phänomen Antonin Artaud zugrunde.

In einem fensterlosen und matt beleuchteten Raum sind biographische Belege und Werke des Multitalents Artaud an den Wänden und in Schaukästen übersichtlich angeordnet. Schon rein optisch steht die obsessive Beschäftigung Artauds mit sich selbst im Vordergrund. Zahlreiche Selbstporträts zeigen den Dichter, Schauspieler, Regisseur, Philosophen und Zeichner in immer neuen Posen. Auch schwarzweiße Kurzfilme Artauds sind zu sehen. Die Ausstellung will dem kunstwissenschaftlichen Anspruch des Hauses gerecht werden, was bedeutet, dass die akribisch zusammengetragene Schau sich nur einem intensiv lesenden und hinsehenden Besucher erschließt.

In der Factory, der hauseigenen Werkstatt fürs Zeitgenössische, wird eine raumgreifende Installation des US-amerikanischen Kunststars Jason Rhoades (Jahrgang 1965) gezeigt. Ein durchgestaltetes Environment spricht die Sinnesorgane des Besuchers auf verschiedenen Ebenen an: Babylonisches Stimmengewirr, nach Fisch stinkende Lachseier und Skulpturen, die aus Fabriks-Paletten, Kartons, Schaufeln und Gummistiefeln bestehen, die in Plastikfolie eingewickelt sind und darauf warten, in einer Aktion aufgerissen und, wie alles in dieser Gesellschaft, konsumiert zu werden.

HOMMAGE ANTONIN ARTAUD

Museum moderner Kunst Wien

bis 17. November,

Di bis So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr

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