Nicht nur beinahe tägliche Pressekonferenzen, sondern mindestens ebenso viele Unwägbarkeiten zählen zu den bestimmenden Merkmalen dieser Zeit. Nichts werde künftig sein wie bisher, unken die einen. Dass man bald wieder in alte Fahrwasser kommen werde, mutmaßen die anderen.
Aber sicher ist nichts, und so bauen Veranstalter weiterhin für mögliche Eventualitäten vor. Erst vor Kurzem überraschte die Wiener Staatsoper mit der Mitteilung, dass man den Kartenverkauf für September um einige Wochen nach hinten verschieben werde. Ein Zeichen, dass die kommende Saison und damit die erste Spielzeit des neuen Direktors nicht wie geplant beginnen kann? Möglich, vielleicht aber lockert die Bundesregierung schon demnächst einige der geltenden Einschränkungen und macht – man darf durchaus vorsichtigen Optimismus versprühen – gar möglich, dass bald Theater in vollen Sälen gespielt werden kann. Nicht mehr als Wunschdenken?
Skeptiker, welche diese Saison bereits verloren glaubten, erst recht jene, die auch schon die kommende schwinden sahen, wurden vorerst eines – wenn auch noch sehr bescheidenen – Besseren belehrt. Seit einigen Wochen sind – unter strengen Vorkehrungen wie Maskenpflicht und Abstandhalten – Veranstaltungen vor hundert Personen möglich. Im kommenden Monat sind bereits 250 Besucher erlaubt, im August schon tausend. Vorausgesetzt es gelingt, dem Covid-19-Virus weiterhin so Paroli zu bieten, wie es mittlerweile der Fall ist. Der Beginn einer – um ein von der Regierung in die Diskussion geworfenes Schlagwort zu benützen – „neuen Normalität“ in der Kultur?
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