
"Salome" in der Staatsoper: Missbrauch kennt keine Jahreszahl
Die Wiener Staatsoper präsentierte eine neue „Salome“, wartete mit einer prominent besetzten „Elektra“ auf und bescherte umjubelten Primadonnenglanz bei einer szenisch in die Jahre gekommenen „Aida“.
Die Wiener Staatsoper präsentierte eine neue „Salome“, wartete mit einer prominent besetzten „Elektra“ auf und bescherte umjubelten Primadonnenglanz bei einer szenisch in die Jahre gekommenen „Aida“.
Gleich drei statt der üblichen einen Salome auf der Bühne. Auch der berühmte Tanz fällt anders aus als gewohnt: Ihn vollführt ein Kind auf dem Esstisch. War es diese Umdeutung, die der Regie am Ende Buhrufe eintrug? Längst ist „Salome“ zu einer Art szenischem Labor geworden. In der letzten Münchner Produktion an der Bayerischen Staatsoper, 2019, ließ Regisseur Krzysztof Warlikowski die durch Marlis Petersen eindrucksvoll verkörperte Salome mit dem Teufel tanzen. Bei der ebenso eindringlichen jüngsten Salzburger Neuproduktion dieses Strauss’ im Jahr davor, in der Regie Romeo Castelluccis, erstarrte die durch Asmik Grigorian grandios dargestellte Titelfigur zu einem Stein.
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