Klimakonferenz in Den Haag: Ein neuer Anlauf, der seit rund 50 Jahren stattfindenen Klimaveränderung den Kampf anzusagen. Die Hauptschuld an der Erwärmung der Atmosphäre (sie ist nachts stärker als tagsüber, in polaren Gebieten stärker als am Äquator) trifft die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Das freigesetzte CO2 erhöht den Treibhauseffekt ebenso wie andere menschengemachte Klimagase.
Die Klimakonferenz von Kyoto (1997) brachte erstmals international vereinbarte Maßnahmen gegen die globale Erwärmung: Bis 2010 um fünf Prozent weniger Treibhausgase als 1990 in den Industrieländern. Nur - den Absichtserklärungen folgten wenig Taten, die Emissionen stiegen weiter. Wirtschaftswachstum hat eben Vorrang vor Umweltschutz. So wird man zwar in Den Haag viel von Verantwortung für die Zukunft reden (Präsident Chirac: den richtigen Weg einzuschlagen sei "eine moralische und politische Pflicht"), vielleicht auch publikumswirksame Beschlüsse fassen - aber deren Umsetzung wird sich dahinschleppen. Keiner der Staaten, die sich in Kyoto zu Emissionsverringerungen verpflichtet hatten, hat bisher den Vertrag ratifiziert!
Dabei machen die Klimatologen in ihrer neuesten Stellungnahme klar: Es wird nicht reichen, dass die Industrieländer ihre Kyoto-Ziele verwirklichen (was derzeit übrigens niemand für möglich hält). Soll eine Erwärmung um zwei Grad verhindert werden, müssten sie ihre Emissionen bis 2050 um satte 25 Prozent verringern. Wie wahrscheinlich solche Selbstbeschränkung in Zeiten forcierten internationalen Wettbewerbs ist, kann sich jeder ausrechnen. CG
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