Neue Airline, neuer Name - nur das Kapperl bleibt

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Hohes Tempo zieht sich als roter Faden durch sein Leben, und Konkurrenzkämpfe gehören zu seinem Geschäft. Auch nach Niederlagen und Katastrophen - wie seinem Feuerunfall auf dem Nürburgring, der Flugzeugkatastrophe vor Bangkok sowie seinem Scheitern als Chef der "Lauda Air" - steht er immer wieder auf. Dem "Meister in Krisen-PR" mit der roten Kappe sagen manche nach, er sei neben Mozart und - mittlerweile - Arnold Schwarzenegger der Österreicher, den man auf der ganzen Welt kenne.

"Niki Lloyda"

Nikolaus Lauda, der sich mit der Mehrheitsübernahme der "Aero Lloyd Austria" erneut als Luftfahrtunternehmer versucht, hat noch keinen Namen für seine neue Airline. Fest steht, "Lauda Air" wird sie nicht heißen, die Markenrechte dafür liegen seit dem Totalverkauf bei der AUA. Aber auch "Niki-Line" wird "Niki Nazionale" die neue Billigfluglinie nicht nennen. Bleiben "Lloyda Air" oder "Aero Lloyda". Niki Lauda jedenfalls verspricht, dass er für seine neue Airline einen flotten Namen kreieren will, der vor allem junge Fluggäste ansprechen soll.

Wohl kaum ein anderer Sportler erlebte so viele Höhen und Tiefen wie der 51-jährige Wiener, der mit drei Weltmeistertiteln und 25 Grand-Prix-Siegen zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten zählt. Möglich wurde diese einzigartige Karriere durch ein gefälschtes Matura-Zeugnis. Erst nach Vorlage dieses Dokuments durfte Lauda mit dem Einverständnis der Eltern seiner Leidenschaft frönen.

Seinen ersten Sieg feierte Niki am 28. April 1974 in Spanien. Das Jahr 1975 stand dann ganz im Zeichen von Lauda - er gewann seinen ersten WM-Titel. Im Folgejahr, am 1. August, dann der schreckliche Unfall auf dem Nürburgring: bei rund 220 km/h flog Lauda von der Strecke. Sein Ferrari fing Feuer, mit schwersten Verbrennungen wurde Lauda von Rennfahrerkollegen aus dem Inferno befreit, die Ärzte kämpften fünf Tage lang verzweifelt um sein Leben. Nur 42 Tage nach dem Horror saß Niki Lauda in Monza wieder im Cockpit - und wurde Vierter. Auf den möglichen WM-Titel aber verzichtete er, als er im Regenrennen von Fuji nach zwei Runden aufgab. Doch Lauda hielt dem "springenden Pferd" die Treue und wurde 1977 ein zweites Mal mit Ferrari Weltmeister. 1979 gab er überraschend seinen Rücktritt bekannt; sein Spruch "Ich habe genug vom Im-Kreis-Fahren" wurde legendär. Zwei Saisonen später feierte er ein Comeback bei McLaren, das 1984 mit dem dritten Weltmeistertitel belohnt wurde.

Pleite - aber nicht ganz

Nun ist der Starttermin für Laudas neuen Anlauf im Luftfahrt-Business fix: "Am 28. November geht es los." Zum Neubeginn sind vier Millionen Euro notwendig, die Lauda selbst aufbringen will. Warum er dann mit seiner "Lauda Air" tschari gegangen ist, fragen sich jetzt nur die, die vom Fluggeschäft nichts verstehen. Lauda bekräftigt jedenfalls, dass er wieder selbst fliegen will: "Ich hoffe es. Die Frage ist nur, ob es sich zeitlich ausgeht, weil ich derzeit ganz schön unter Druck stehe. Wenn ich im Cockpit sitze, dann ist das wie früher die beste Werbung für meine Airline, außerdem bin ich die beste Qualitätskontrolle." Na ja, an Selbstbewusstsein hat es Niki noch nie gefehlt.

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