Neues Outfit für Admonts Kunst

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Das neue Museum im Stift Admont - alles unter einem Dach: von der weltberühmten Bibliothek bis zur Sammlung zeitgenössischer Kunst.

Das Benediktinerstift Admont besitzt nun ein Museum, das nach dem neuesten Stand der Museologie umgebaut und eingerichtet ist. Im Herbst 1994 begann die Planung durch das Team Wehdorn in Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Leiter Michael Braunsteiner. Doch das Projekt brauchte Geld, viel Geld, das von der öffentlichen Hand nicht zu erwarten war. Da musste eben der Wirtschaftsbetrieb des Klosters die notwendigen Summen aufbringen. Der gesamte Osttrakt des Stiftes wurde großzügig umgebaut, neue Räume entstanden aus einem alten Pferdestall, die Fassaden wurden erneuert, und schließlich mussten auch die notwendigen Einrichtungen für die Präsentation der Objekte und ihre vorbildliche Sicherung geschaffen werden.

Nun besteht das Museum aus drei Teilen auf drei Ebenen: Das Kunsthistorische Museum, das Museum für Gegenwartskunst mit der Sammlung Hannes Schwarz und als Höhepunkt die Bibliothek, die unverändert erhalten bleibt. Das Kunsthistorische Museum enthält unschätzbare Kostbarkeiten der sakralen Kunst von der Romanik bis zum Barock. Sie sind in großzügigen Vitrinen untergebracht, die Räume sind fensterlos, denn Tageslicht würde schaden. Die beiden Hauptwerke, die immer ausgestellt bleiben, sind die Gebharts-Mitra aus dem 14. Jahrhundert und der noch ein Jahrhundert ältere Gebharts-Stab.

Eindrucksvoll sind die Paramente, wie die Ornate aus der Stickereiwerkstatt des Pater Benno Haan. Die einzelnen Stücke werden von Zeit zu Zeit ausgetauscht, so dass sich auch bei mehrmaligem Besuch neue Schätze zeigen. Aus der Zahl der Bilder sind die Werke des Kremser Schmidt und des Bartolomeo Altomonte hervorzuheben. Die Handschriften aus dem Mittelalter sind in einem Tresor-Raum untergebracht, von dem aus sich ein überraschender Ausblick durch die geöffnete Tür in das Herzstück des Stiftes bietet, in die Bibliothek.

Eine völlig andere Atmosphäre bietet das Museum der Gegenwartskunst: Die großzügigen Räume entstanden durch Zusammenlegung mehrerer Kammern, die Fenster können flexibel stufenweise abgedunkelt werden, die Beschriftungen sind gut lesbar. Die Sammlung besteht aus zwei Teilen, aus Ankäufen und Auftragskunst. Man findet Bilder und Objekte von Anzinger bis Zitko, von Bohatsch bis Schmalix. Ein besonderer Raum enthält die Schenkung von Grafiken und Malereien des Steirers Hannes Schwarz und eine multimediale Präsentation zeigt die Geschichte des Stiftes. Im kommenden Jahr wird auch die naturhistorische Abteilung mit der bedeutenden Insektensammlung im historischen Erscheinungsbild wieder eröffnet.

Beim Verlassen des Museums bietet sich ein überraschendes, bezauberndes Bild: Eine Fluchtstiege in einem Glasgehäuse wurde an die nördliche Mauer angebaut. Man steht still und genießt den Ausblick auf den weitläufigen Klostergarten, den Teich und die schroffen Berge im Hintergrund, eine vollkommene Synthese von Natur und Kunst.

Geöffnet April bis November täglich 10 - 17 Uhr, Dezember bis März Dienstag und Freitag 10 - 12 Uhr

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