NEUES von der TV-Front

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BBC streikt. Nein, nicht der ganze Sender, aber so viele Journalisten und Techniker, dass vorgefertigte Sendungen abgespielt wurden oder gar Manager als Moderatoren herhielten. Wenn das kein Menetekel für den öffentlich-rechtlichen, gebührenfinanzierten Rundfunk ist: Bei der Mutter aller Öffentlich-Rechtlichen muss so gespart werden, dass die Mannschaft der Anstalt auf die Barrikaden stieg - 24 Stunden lang, Ende des Monats sollen gar weitere 48 Streik-Stunden folgen.

Was jenseits des Ärmelkanals passiert, hat auch hierzulande seine Entsprechung. Beim orf ist der Sparstift jedenfalls erst recht angesagt, auch wenn zur Zeit wieder einmal Turbulenzen um Polit-Begehrlichkeiten den Sender beuteln: orf-Journalistenvertreter protestieren, auch der Stiftungsrat setzt sich mit der - unüblichen - tv-Rede des Kanzlers zum Republiksjubiläum auseinander: Bislang waren solche Reden dem Bundespräsidenten vorbehalten, die Kanzler hielten sich nobel zurück. Besonders pikant, dass in die Entscheidungsfindung die orf-Chefetage den zuständigen Informationsdirektor nicht eingebunden hat: Management by Chaos - solche Einschätzung ist in Bezug auf den orf immer öfter zu hören.

Bei der privaten Konkurrenz wirft sich Hans Mahr, Ex-Nachrichtenchef beim deutschen Kommerzsender rtl, wieder ins Getümmel: Der Österreicher übernimmt beim Pay-tv-Kanal Premiere das Ressort Sport sowie die Gesamtverantwortung für Premiere Österreich, das zuletzt dadurch auffiel, dass es - gemeinsam mit atvplus - dem orf die Übertragungsrechte der Bundesliga wegschnappte.

Rauere Konkurrenz für den heimischen Platzhirsch ist damit zweifelsohne angesagt. Die Folge - vielleicht mehr als die erzwungene Fußball-Abstinenz beim orf. Und: Wenn die öffentlich-rechtliche Anstalt mehr Geld für Sport hinblättern muss, bleibt fürs Qualitätsprogramm noch weniger übrig ... ofri

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