Nichts passiert ohne eine Maske

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Meist verbirgt sich der Mensch hinter einer Maske. Selten gibt er sich authentisch. Von diesem Ansatz inszenierte Alberto Triola in der Wiener Kammeroper Mozarts "La clemenza di Tito". Unterstützt von einer ideal für das Ambiente des Hauses erdachten Bühnenarchitektur (Tiziano Santi) - im ersten Akt ein vielseitig verwendbarer Rundbau, im zweiten eine sich schließlich als übergroße Abbildung des Kopfes von Titus erweisende Skulptur - setzt er auf die inneren Gefühle der Protagonisten, legt ihre von unterschiedlichen Motivationen bestimmten Seelenlandschaften in Art eines durch heftige Gefühlsausbrüche bestimmten, intimen Kammerspiels offen. Schließlich wird dieser Mozart in kleiner Orchesterbesetzung (vital der Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky) und ohne Chor geboten. In den Gesangspartien Mitglieder des Ensembles der Wiener Kammeroper, die sich ihren Aufgaben unterschiedlich stellen. Am überzeugendsten Gaia Petrone als leidenschaftlicher, am Ende einsichtiger Sesto. Farblos Andrew Owens als Tito, in der Höhe schrill, meist zu laut Çigdem Soyarslan als outrierte Vitellia.

Begeisternde Sängerprominenz

Szenisch und musikalisch aufregend die zweite szenische Produktion des diesjährigen Wiener "Osterklang"-Festivals im Theater an der Wien: Claus Guths in teilweise neuer Besetzung wiederaufgenommene packende Auseinandersetzung mit Händels "Messiah" als Parabel zwischen Hoffnung und Leidenschaft. Mit begeisternder Sängerprominenz, voran Bejun Mehta, Maria Bengtsson, Ingela Bohlin und Florian Boesch, und dem auch szenisch fabelhaften Arnold Schoenberg Chor unter der inspirierenden Leitung von Christophe Rousset an der Spitze seiner virtuos aufspielenden Les Talens Lyriques.

Osterklang bis 30. April www.osterklang.at

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