Noch ein Jakobsweg-Buch...

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... nebst einem kleinen Nachtrag zu einer Coelho-Rezension.

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... nebst einem kleinen Nachtrag zu einer Coelho-Rezension.

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Das Jakobsjahr 1999 dürfte Heerscharen nach Santiago de Compostela locken. Wer sich nicht abschrecken läßt, findet in Helmut Domkes "Spaniens Norden" einen kultivierten Begleiter. Die Bearbeitung und Aktualisierung des drei Dezennien alten Landschaftsbuches war ein riskantes Unterfangen, hat sich aber gelohnt: Als Führer nach wie vor brauchbar, läßt es den Geist der alten Pilgerschaft erahnen und ist voll von nordspanischer Atmosphäre vor der totalen touristischen Vereinnahmung. Helmut Domke vereinigte historische Information, Kunstgeschichte und eigenes Erleben zu einer unvergleichlichen Mixtur, die nichts von ihrem Reiz verloren hat. Das Gegenteil ist der Fall: Ob man fährt oder wandert, dieses Buch im Gepäck schließt die Lücke zwischen der lang vergangenen und doch allgegenwärtigen Historie und dem Heute, indem es die Dimension des eben erst Vergangenen einbezieht und die Wucht der seit den frühen sechziger Jahren eingetretenen Veränderungen fühlen läßt.

Noch ein Buch über den Jakobsweg also, zum auf Seite 13 vorgestellten Buch Peter Lindenthals über den österreichischen Abschnitt des alten Pilgerweges und dem kürzlich vorgestellten von Paulo Coelho ("Auf dem Jakobsweg", Furche 17/1999), zu welchem hier nachgetragen sei, daß Jakobsweg-Kenner Lindenthal Coelhos Erzählung von seinen ersten Wandertagen auf dem Weg nach Santiago für nicht nachvollziehbar hält und mutmaßt, sie sei erfunden. Es sei völlig unmöglich, dort tagelang im Kreis geführt zu werden, ohne es zu merken ... H. B.

Spaniens Norden - Auf dem Jakobsweg von Pamplona bis Santiago de Compostela von Helmut Donmke. Prestel V erlag, München 1999. 520 Seiten, Karten, Fotos, Ln., öS 364,- E 26,45

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