Norwegische Besserungsanstalt

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Hier ist er der Kapitän und die Gefängnisinsel sein Schiff - mit eiserner Hand führt Direktor Bestyreren anno 1915 eine "Besserungsanstalt“ auf einer Insel in den norwegischen Fjorden. Medizinische Versorgung und hygienische Standards sind auf Bastøy ebenso ein Fremdwort, wie humaner Strafvollzug. Einer, der das im Drama "King of Devil’s Island“ am eigenen Leib zu spüren bekommt, ist Erling - ein jugendlicher Straftäter, der sich nicht den brutalen Gefängnisregeln beugt und eine Revolte anzettelt. Nach einer wahren Begebenheit entwirft Regisseur Marius Holst ein einfühlsames und zugleich aufrüttelndes Porträt über die verlorene Jugend einer ganzen Generation, die auf die schiefe Bahn geraten ist und vom Staat einfach weggesperrt wurde. Geschickt nutzt Holst den Mikrokosmos Gefängnis, um an gesellschaftlichen Tabuthemen zu rütteln. Besonders deutlich wird dies an dem nur angedeuteten sexuellen Missbrauch eines Insassen durch den "Hausvater“ der Anstalt. Mit sicherer Hand setzt Holst einen atmosphärisch dichten Film in Szene, der nicht mit Opulenz, sondern inhaltlicher Strahl- kraft überzeugt.

King of Devil’s Island (Kongen av Bastøy)

N/F 2010. Regie: Marius Holst. Mit Stellan Skarsgård, Thimfilm. 115 Min.

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