NS-Euthanasieprozeß auf unbestimmt vertagt

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Der Gerichtsprozeß gegen den Wiener Arzt, Psychiater und Gerichtsgutachter Heinrich Gross wurde wegen dessen fortschreitender geistigen Schwäche auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Anklage lautet auf Beihilfe zu neunfachem Mord. Der heute 85jährige Gross soll im Sommer 1944 in der Wiener Nervenklinik für Kinder "Am Spiegelgrund" an der Verwirklichung des Nazi-Euthanasie-Programms beteiligt gewesen sein. An die 800 Kinder sind dort als "lebensunwertes Leben" ermordet worden. Gross hat bis vor wenigen Jahren in Tausenden von Gerichtsfällen als psychiatrischer Gutachter gearbeitet. Ein Interview nach dem Gerichtstermin, in dem Gross ohne Beschwerden minutenlang Rede und Antwort stehen konnte, ließ sogleich Zweifel an der wirklichen Verfassung des Angeklagten aufkommen.

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