Nur der Ort des Jüngsten Gerichts wird nicht geflutet

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Kein Erdbeben, keinen Terroranschlag zeigt obiges Bild - mit der Sprengung der Stadt Fengjie am Montag ebneten chinesische Ingenieure den Weg für die Wassermassen des umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamms am Jangtsekiang. Fengjie, übersetzt die "Stadt der Geister", ist somit zur "Geisterstadt" geworden. In der Stadt befindet sich nach weit verbreitetem Glauben der Chinesen auch der Sitz des "Jüngsten Gerichts". Wenigstens dieser ist durch den Staudammbau nicht bedroht: Der Tempel auf dem Berg Ming Shan steht über der Überflutungslinie von 175 Metern Seehöhe.

650 Kilometer lang wird der Stauraum von Sandouping, wo derzeit die riesige Staumauer entsteht, bis zur 30 Millionen-Stadt Chongqing sein - das ist um 70 Kilometer länger als die West-Ost-Erstreckung von Österreich. Das Kraftwerk am Jangtse soll einmal 17.000 Megawatt Nennleistung haben, das wäre die Kapazität von zehn bis 13 AKW - wenn alles klappt: Denn der Damm steht auf einem der wenigen Punkte im und am Jangtse, wo es Granitgestein gibt. Der Rest ist Kalk- und Sandstein. Erdrutsche scheinen vorprogrammiert. Und Fachleute warnen, dass sich die Wassermassen mit ihrem unvorstellbaren Druck irgendwo einen neuen Weg durch die Hügel suchen könnten. WM/APA

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