O Woody, wie kannst du nur …

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Womit beglückt uns die Mutter aller Internet-Versandhäuser denn noch? Das laufende Jahr bringt jedenfalls das 20-Jahr-Jubiläum: Im Juli 1995 begann Jeff Bezos mit dem Online-Buchhandel, mittlerweile verkauft Amazon auf seinen Plattformen so ziemlich alles, was zu verkaufen ist. Und Jeff Bezos hat sich persönlich auch an altehrwürdige Medien herangemacht - seit 2013 nennt er etwa die Washington Post sein eigen.

Weniger bekannt ist, dass Amazon bereits seit fünf Jahren auch im Film-Business wildert. Seit damals kann jeder, der möchte, sein Drehbuch für einen Spielfilm oder eine TV-Serie bei den Amazon Studios hochladen - und wenn es konveniert, wird daraus ein Film respektive eine Serie.

Mittlerweile ist Amazon - wie fast überall, wo es angedockt hat - zu einer respektablen Film-Größe angewachsen, sein Streaming-Dienst "Amazon Prime“ ist seit November auch in Österreich zu haben. Streaming, bei dem man unabhängig von einem Programmschema Filme und Sendungen herunterladen kann, gilt als das Fernsehen der Zukunft. Und Amazon setzt massiv auf Eigenproduktionen - mit seiner TV-Serie "Transparent“ erhielt erstmals ein Streaming-Produkt einen Golden Globe:

Nun hat gar ein filmischer Altmeister sein Herz für Amazon entdeckt: Woody Allen wird für den Online-Versandhändler seine allererste TV-Serie entwickeln. Die Amazon-Leute jubeln: "Woody Allen ist ein visionärer Künstler … Es ist eine Ehre, mit ihm an seiner ersten Fernsehserie zu arbeiten“, so Roy Price, der Vizepräsident der Amazon Studios. Typisch Woody Allen hört sich dessen Antwort an: "Ich weiß nicht, wie ich da hineingeraten bin. Ich habe keine Ideen und weiß nicht, wo ich beginnen soll. Wahrscheinlich wird Roy Price das noch bereuen.“ Aber wenn der Vize mit seinem Scheckbuch wachelt, wird dem Stadneurotiker schon eine Idee kommen. Da sind wir sicher.

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