* Benedikt XVI. zur Ökumene
Vor der Vollversammlung der Glaubenskongregation am 27. Jänner in Rom rief Benedikt XVI. dazu auf, strittigen Themen im ökumenischen Gespräch nicht auszuweichen. Es bestehe heute oft die Tendenz, die Frage nach der Wahrheit des Glaubens auszublenden. Das Ausweichverhalten sei Ergebnis einer falsch verstandenen Friedfertigkeit sowie der verbreiteten Auffassung, dass der Mensch die Wahrheit ohnehin nicht erkennen könne. Auch die kontroversen Fragen müssten zur Sprache gebracht werden. Hierbei müsse der Glaube im Zentrum stehen. Andernfalls reduziere sich die gesamte ökumenische Bewegung auf "eine Art Gesellschaftsvertrag“ und der Glaube verkomme zum bloßen Moralismus, betonte der Papst. Die Kirchen müssten sich zu Themen wie Lebensschutz, Familie, Sexualität und Bioethik mit "einer Stimme“ äußern, forderte er. Zugleich wandte er sich gegen eine Überbewertung ökumenischer Arbeitspapiere. Die von Kommissionen erstellten Dokumente seien zwar von großer Bedeutung und dürften nicht ignoriert werden. Es müsse jedoch stets klar sein, dass es sich nur um vorläufige Beiträge handle. Ihre abschließende Bewertung obliege allein den zuständigen kirchlichen Autoritäten. (APA/KAP)
* Neues Zentrum für die Orden
Die heimischen Orden "öffnen ihre Klostertüren“. Mit dem neuen Informations- und Berufungszentrum "Quo Vadis?“ mitten in der Wiener Innenstadt wird eine neue Begegnungsmöglichkeit geschaffen. Mit Ordensleuten ins Gespräch kommen, Informationen über die österreichischen Klöster und Ordensgemeinschaften sowie ihre Angebote erhalten, oder das eigene Interesse an einem kirchlichen Beruf in einem Erstgespräch abklären - das und noch vieles mehr wird künftig im neuen Zentrum am Stephansplatz 6 möglich sein. "Quo vadis?“ wird am 2. Februar 2012 offiziell mit einem Tag der offenen Tür ab 14 Uhr eröffnet. (red)
* Alfred Stingl
Der Grazer Altbürgermeister erhält am 6. Februar den "Kurt Schubert Gedächtnispreis“, für Verdienste um den interreligiösen Dialog. Der Kirchen-Preis wird seit 2010 unter anderem vom Forum für Weltreligionen gemeinsam mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich sowie dem Katholischen Akademikerverband Wien vergeben. (APA/red)
* Schenuda III.
Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Schenuda III., erhält den Kardinal-König-Preis 2012. Die Kardinal-König-Stiftung beschloss unter dem Vorsitz des Grazer Bischofs Egon Kapellari, den alle zwei Jahre vergebenen Preis dem 117. Nachfolger des Hl. Markus als Zeichen der Solidarität mit der koptischen Glaubensgemeinschaft zu verleihen. Insbesondere wird dabei auch das Engagement von Schenuda III. für sein Bemühen "um ein friedliches, gleichberechtigtes Zusammenleben von Kopten und Muslimen“ verliehen. Wegen des hohen Alters des Preisträgers wird eine Delegation der Stiftung nach Ägypten reisen und den Preis an Schenuda III. überreichen. (red)
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!