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* Meisners Verlangen

Kölns Erzbischof Kardinal Joachim Meisner verlangt eine Entschuldigung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Papst. Hintergrund ist die öffentliche Kritik Merkels wegen der Rehabilitierung von Holocaust-Leugner Richard Williamson durch Benedikt XVI. Der Zentralrat der Juden nannte Meisners Kritik infam. Die öffentliche Papstschelte sei "eine der größten Fehlleistungen" gewesen, sagte Meisner zu der von Merkel Anfang Februar öffentlich geforderten Klarstellung des Papstes. Als Reaktion auf Meisners Forderung sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin, die Kanzlerin habe zum Thema alles das gesagt, "was dazu zu sagen war". Inzwischen wirft die konservative "Pius-Bruderschaft" den deutschen Bischöfen Lügen und ein mangelhaftes Verständnis der katholischen Lehre vor. Selbstverständlich bekenne sich die "Pius-Bruderschaft" zum deutschen Grundgesetz und verwerfe "mit ganzem Herzen" die monströse Idee einer Staatskirche, erklärte der deutsche Obere der "Pius-Brüder", P. Franz Schmidberger, angesichts entsprechender Vorhaltungen des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch, des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. (APA/KAP)

* Zulehners Befund

Inhaltlich haben sie mit der Moderne ihr Kreuz, technisch sind sie aber am neuesten Stand und machen ihre geringe Größe durch überdurchschnittliche Lautstärke, die richtigen Kontakte und einen guten Mix an Geldgebern wett. So Paul Zulehner bei einer Diskussion in Linz zu den konservativen Netzwerken, die vor allem in der Diözese Linz stark auf den Plan getreten sind. Der Pastoraltheologe verglich den Zustrom zu konservativen Gruppen mit jenem zu rechten Parteien: Immer mehr Menschen seien wieder "unterwerfungsbereit", weil sie mit ihrem eigenen Leben überfordert seien. Greife man die Autorität, die allmählich ihr schwaches Ich ersetze, an, ernte man Aggressivität. (APA)

* Clementes Widerspruch

Manuel Clemente, Bischof von Porto, hat den Gebrauch von Kondomen verteidigt. Er ist - nach Militärbischof Januario Torgal Ferreira - der zweite portugiesische Bischof, der Papst Benedikt XVI. widerspricht. Wer an Aids erkrankt sei, solle Kondome benutzen, um die weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern, so Clemente vor Journalisten. (APA)

* Sakos Hilferuf

Beim "Schweigemarsch für verfolgte Christen" in Wien und dem anschließenden ökumenischen Gottesdienst im Stephansdom erinnerte der irakische Erzbischof Louis Sako an die prekäre Situation der Christen im Irak. Rund 750 Christen seien seit 2003 ermordet worden, 200.000 aus dem Land geflüchtet. Mit den Flüchtenden gehe die Geschichte, Liturgie und Spiritualität des Christentums in dieser Region verloren, unterstrich der chaldäisch-katholische Erzbischof von Kirkuk. "Ein Orient ohne Christen ist kein Orient mehr", warnte Sako. Auch Kardinal Christoph Schönborn und der lutherische Altbischof Herwig Sturm nahmen am Schweigemarsch teil. (KAP)

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