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* Missbrauch in katholischer Kirche

Die katholische Kirche in Deutschland reagiert mit der Einsetzung eines deutschlandweit zuständigen Beauftragten auf die jüngst bekannt gewordenen sexuellen Missbrauchsfälle. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann werde hierfür von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) beauftragt, sagte deren Vorsitzender, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag in Freiburg zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe. Bei der in Bonn ansässigen Bischofskonferenz werde eine Koordinationsstelle zur Untersuchung von Missbrauchsfällen und zur Unterstützung der juristischen Strafverfolgung eingerichtet. Zudem werde die Bischofskonferenz eine deutschlandweite Telefon-Hotline für Opfer einrichten. Außerdem sollen die aus dem Jahre 2002 stammenden kirchlichen Leitlinien zur Untersuchung von sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche bis zum August überarbeitet werden. Mittlerweile sind im bayerischen Kloster Ettal der Abt und der Prior von ihren Ämtern zurückgetreten, weil sie es unterlassen hatten, 2003 und 2005 die Bischöfe über Missbrauchsfälle im Kloster zu informieren. – Auch die österreichischen Bischöfe befassen sich zurzeit bei ihrer Frühjahrstagung in St. Pölten mit dem Umgang mit sexuellem Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen. Helmut Schüller, Mitbegründer der Ombudsstelle für Missbrauchsopfer der Erzdiözese Wien, plädiert in diesem Zusammenhang für österreichweit einheitliche Regelungen im Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche und spricht sich für einen offenen und offensiven Umgang mit der Problematik aus: „Die Erwartung an die Bischöfe und die Kirchenleitung ist sicher, dass sie ein maximales Zusammenarbeiten präsentiert, wie man gemeinsam zwischen den Diözesen, Orden und Klöstern vorgeht“, sagte Schüller gegenüber der APA. Außerdem würden die Menschen erwarten, dass mehr für die Vorbeugung getan wird: „Die Botschaft müsste sei: Wir wollen das wissen, wenn etwas vorgeht.“ (APA)

* Geburtstag des Patriarchen

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel beging seinen 70. Geburtstag, der auf den Schalttag (29. Februar) fällt. Seit seiner vor 19 Jahren erfolgten Wahl zum ranghöchsten Würdenträger der orthodoxen Christenheit hat der Phanar, Sitz des Patriarchats in Istanbul, weltkirchlich und auch politisch eine starke Aufwertung erlebt. (APA)

* Nachfolger von Margot Käßmann

Nikolaus Schneider, 62, ist der neue kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Im November soll eine Synode die Nachfolge von Margot Käßmann regeln, die nach nur vier Monaten ihr Amt aufgab, weil sie betrunken am Steuer ihres Autos erwischt worden war. Schneider, dem Präses (= Landesbischof) der evangelischen Kirche des Rheinlandes, werden gute Chancen eingeräumt, dass ihn die Synode zum Nachfolger Käßmanns wählt. Schneider will das politische Engagement seiner Vorgängerin fortführen: „Diese Form der politischen Sensibilität und des Eintretens für diejenigen, die ihre Stimme nicht erheben können, wird auch für mich verbindlich bleiben“, erklärte er. (APA)

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