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* Bischofs Kritik und Angebot

Noch letzte Woche gab es harsche Töne seitens des Grazer Bischofs Egon Kapellari: Eine Erneuerung der Kirche dürfe nicht die „Gefahr einer Spaltung“ mit sich bringen oder steirische „Sonderwege“ beschreiten: So Kapellari in einem Interview mit dem steirischen Sonntagsblatt. Als Bischof kündigte er Widerstand dagegen an, „dass Gruppen oder einzelne Personen im klaren Gegensatz zur Kirchenverfassung Druck auf die Diözese ausüben und ihr den weiteren Weg unter Ignorierung der anderen vorschreiben wollen“. Hintergrund der Bischofsschelte waren von Reformforderungen an ein steirisches „Konzil“ oder eine Diözesansynode, die bei einem Treffen von etwa 100 besorgten Katholiken von der Mitte bis zu den Kirchenvolks-Begehrer geäußert worden waren. In der gegenwärtigen „Zeit der großen und ungerechten Verallgemeinerungen“ gelte es Augenmaß zu bewahren, so Kapellari an die Adresse der seiner Einschätzung nach „keineswegs homogenen Gruppe“.

Am Dienstag kündigte Kapellari dann einen diözesanweiten, „offenen“ Gesprächsprozess für seine Diözese an. Ziel sei, „gemeinsam kreative Ideen für eine lebensnahe Kirche für die Menschen von heute in den Blick zu bekommen“. Die aktuelle Krise nach zahlreichen bekanntgewordenen Missbrauchsfällen werfe einen Schatten auf „die vielen Beispiele für eine Kirche, die Glaube und Leben verbindet“. In dieser Situation sollen alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Ideen einbringen. Auch darüber hinaus seien „alle Menschen eingeladen, mitzuteilen, was sie sich von der Kirche konkret für ihr Leben erwarten“. Bischof Kapellari hat eine Gruppe um den Generalsekretär der steirischen Katholischen Aktion, Erich Hohl, damit beauftragt, ein Konzept für diesen Gesprächsprozess zu entwerfen. (red/KAP.)

* Religionsfreiheit an der Anima

Päpstliches Universitäts-Treffen im deutschsprachigen Priesterkolleg Santa Maria dell’Anima in Rom: Am 12. Mai findet dort ein Studientag zum Thema „Religionsfreiheit im Wandel“ statt, bei dem der Rechtsphilosoph und Jesuit Ottavio de Bertolis von der Gregoriana über „Rechtsordnung und Grundrechte“ referieren wird. Vicenzo Buonomo, Dekan der Fakultät für Zivilrecht an der Lateranuniversität beleuchtet die europäische Rechtssprechung zur Religionsfreiheit und Stefan Mückl, Professor an Roms Opus-Dei-Universität Santa Croce, setzt sich nach dem Kruzifx-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte mit der Frage auseinander, ob das Kruzifix eine Menschenrechtsverletzung darstellt. (red)

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