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* Raimon Panikkar †

Die US-Zeitung National Catholic Reporter nennt ihn „Apostel des interreligiösen Dialogs“: Am 26. August ist Raimon Panikkar, 91, bei Barcelona verstorben. Der Sohn eines Hindu und einer spanischen Katholikin traf um 1940 Opus-Dei-Gründer Escrivá, der ihn 1946 zum Priesterberuf brachte. 20 Jahre später verließ er das Opus Dei, nachdem er Indien, das Land seines Vaters, kennengelernt hatte. Dort begegnete Panikkar Grenzgängern zwischen den indischen Religionen und dem Christentum wie Henri Le Saux und Bede Griffith: „Ich verließ Europa als Christ, entdeckte, dass ich ein Hindu bin – und kehrte als Buddhist zurück.“ Panikkar hielt Vorlesungen von Rom bis Harvard. Er hatte ein Doktorat in Chemie, Philosophie und Theologie, freundete sich mit dem späten Martin Heidegger an, der ihm Gedichte widmete. Nach seiner Emeritierung als Professor für vergleichende Religionsphilosophie in Kalifornien 1987 ließ er sich bei Barcelona nieder. Zahlreiche Ehrendoktorate sowie über 50 Bücher weisen ihn als den Pionier des theologischen Dialogs zwischen östlichen Religionen und Christentum aus. Zuletzt erschien auf Deutsch „Christophanie – Erfahrung des Heiligen als Erscheinung Christi“ (Herder 2006). (ofri)

* Bischofswahl in Basel

Der Nachfolger von Kurt Koch, seit 1. Juli Präsident des Päpstlichen Ökumene-Rates, als Bischof von Basel wird am 8. September gewählt. Laut dem Konkordat wird der Name des Gewählten nach Rom übermittelt. Der Heilige Stuhl prüft, ob der Gewählte die geforderten Eigenschaften besitzt und ob rechtlich korrekt vorgegangen wurde. Danach bestätigt der Papst die Wahl. Der neue Bischof hat dann das Recht und die Pflicht, innerhalb von drei Monaten die Bischofsweihe zu empfangen und sein Amt anzutreten. Basel ist weltweit die einzige Diözese, die ihren Bischof ohne vorherige Konsultation mit dem Papst selber wählen darf. (KAP)

* Rücktritt I: Erzbischof Marchetto

Der vatikanische Flüchtlingsexperte Agostino Marchetto hat sein Amt vorzeitig aufgegeben – offenbar aus Enttäuschung über mangelnden Rückhalt in der Kurie. Der Erzbischof, seit 2001 Sekretär des Päpstlichen Migrantenrats, hatte wiederholt den Umgang Italiens mit Bootsflüchtlingen und das Vorgehen gegen Roma als Menschenrechtsverletzungen kritisiert. (APA/KAP)

* „Rücktritt“ II: Jacques Gaillot

Der französische Bischof wird am 11. September 75 Jahre alt. Ab 1982 war Gaillot Bischof von Évreux. Wegen Konflikten um sein Engagement für Homosexuelle, Wehrdienstverweigerer und Flüchtlinge wurde er 1995 abgesetzt und auf das Titularbistum Partenia transferiert, das er im Internet als eine Art „virtuelle Diözese“ führte. Gaillot arbeitete nach seiner Absetzung im Bereich der Betreuung von Flüchtlingen und als Buchautor. Mit seinem 75er stellt er seine monatlichen Texte auf www.partenia.org ein. Zu Gaillots Geburtstag erscheint das von Roland Breitenbach herausgegebene Buch „Die Freiheit wird euch wahr machen“ (Reimund-Maier-Verlag, Schweinfurt). (red)

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