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* Neuer Großscheich von Al-Azhar

Der Islamgelehrte Scheich Achmed al-Tajeb wird neuer Großscheich der renommierten Al-Azhar-Universität in Kairo. Ägyptens Staatspräsident Hosni Mubarak ernannte den 64-Jährigen zum Nachfolger von Muhammad Sajed Tantawi, der am 10. März im Alter von 81 Jahren gestorben war. Mit ihren Fatwas (religiösen Rechtsgutachten) bestimmt Al-Azhar maßgeblich das Denken von rund 900 Millionen Muslimen der sunnitischen Glaubensrichtung.

Tajeb saß bereits seit 2003 als Präsident an der Spitze der Universität. Zudem bekleidete der neue Großscheich von 2002 an für eineinhalb Jahre das Amt des Muftis von Ägypten. Er ist Mitglied in Mubaraks Nationaldemokratischer Partei. Die Nähe des Großscheichs von Al-Azhar zu den Machthabern Ägyptens wird seit langer Zeit auf muslimischer Seite kritisiert. Arabische Medien beschreiben al-Tajeb als „moderat und offen für den Dialog mit anderen Religionen“. So nahm Tajeb vor drei Jahren am interreligiösen Friedensgipfel der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio teil, der damals in Neapel abgehalten wurde. (KAP/APA)

* Pius-Brüder stören in Notre-Dame

Anhänger der Traditionalisten-Priesterbruderschaft St. Pius X. des verstorbenen Konzilsgegners Marcel Lefebvre unterbrachen den Fastenvortrag eines Rabbiners in der Pariser Kathedrale Notre-Dame in Anwesenheit des Pariser Kardinals André Vingt-Trois, indem sie laut den Rosenkranz zu beten begannen, „um die Schmähung zu sühnen“. Die Aktion der Lefebvrianer steht vor dem Hintergrund von deren im Gegensatz zum II. Vatikanum stehenden Behauptung, Christen und Juden würden nicht zum selben Gott beten. Die Piusbruderschaft warf den katholischen Bischöfen Frankreichs vor, die „Entchristlichung“ Frankreichs voranzutreiben. (APA/KAP)

* Medjugorje wird untersucht

Kardinal Camillo Ruini wird die lang erwartete vatikanische Untersuchungskommission für den Marienwallfahrtsort Medjugorje leiten. Das internationale Gremium soll „diskret“ arbeiten und seine Ergebnisse dann der Glaubenskongregation vorlegen. Im Mittelpunkt stehen nicht die Marienerscheinungen, sondern das geistliche Leben und die seelsorgliche Begleitung der Pilger. (APA/KAP)

* Keine Alternative zum Dialog

Der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz, Luigi Padovese, hat zum Dialog mit dem Islam und der türkischen Regierung aufgerufen. Angesichts der Lage der christlichen Minderheit in der Türkei gebe es keine Alternative, so Padovese bei einem Vortrag in Hamburg. Der Dialog müsse mit jenen Kräften des Islam geführt werden, „die bereit sind, die pluralistische Gesellschaft zu akzeptieren“, so der Bischof von Anatolien. Er verwies darauf, dass es im Islam unterschiedliche Strömungen gebe: „Der Islam ist eine bunte Welt.“ Ein Dialog mit aufgeklärten Strömungen sei „möglich und wichtig“. Dabei gelte es, das Verbindende zu sehen, aber auch das Trennende nicht zu verleugnen. (APA/KAP)

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