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* Wieder- und Neuwahl

Kardinal Christoph Schönborn wurde auf der Herbstsession der Österreichischen Bischofskonferenz, die vom 15. bis 18. 11. im Stift Heiligenkreuz bei Wien tagte, als Vorsitzender wiedergewählt. Neuer Generalsekretär wird ab Frühjahr 2011 der Pfarrer von Rodaun in Wien, Peter Schipka, der dann dem bisherigen Amtsinhaber Ägidius Zsifkovics, seit September Bischof von Eisenstadt, nachfolgt. Die Bischöfe kritisieren in einer Erklärung die Budgetkürzungen insbesondere für Familien sowie in der Entwicklungszusammenarbeit, die gar als "beschämend" bezeichnet werden. Bei ihrer Tagung evaluierten die Bischöfe auch die Maßnahmen gegen Missbrauch und gaben bekannt, dass sich bei 511 Personen der Verdacht erhärtet habe, dass sie Missbrauchsopfer sind. 50 Prozent der Fälle hätten sich vor mehr als 40 Jahren zugetragen, 46 Prozent zwischen 1971 und 1992, und nur bei vier Prozent sei eine strafrechtliche Relevanz "sehr wahrscheinlich". Um nichts Strafrechtliches zu übersehen, seien aber 21 Prozent der Fälle zur Anzeige gebracht worden, berichtete Schönborn nach der Bischofstagung in Wien. (red)

* Abfuhr in China

Mit der Weihe eines katholischen Bischofs ohne Zustimmung Roms hat China dem Vatikan eine deutliche Abfuhr erteilt. In der Stadt Chengde nördlich von Peking wurde Joseph Guo Jincai in sein Amt eingeführt. Der Hongkonger Kardinal Zen Ze-kiun nannte die Weihe, an der acht von Rom anerkannte Bischöfe teilnahmen, "illegitim" und "beschämend". Vatikansprecher Federico Lombardi sprach von einer gravierenden "Verletzung der Religions- und Gewissensfreiheit". Guos Weihe bedeutet eine Abkehr Pekings von der Praxis, bei der Auswahl von Bischöfen durch stillschweigende Vereinbarungen eine offene Konfrontation mit dem Rom zu vermeiden. Guo Jincai gilt als führende Figur der "Patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken". (APA)

* Rücktritt in Wien

Der Wiener Generalvikar Franz Schuster (51) scheidet mit Jahresende aus seinem Amt. Laut der Erzdiözese geschieht dies auf eigenen Wunsch: Ein so intensives Leitungsamt solle "nicht sehr viel länger als zehn Jahre" ausgeübt werden, so Schusters Begründung. Er wird aber weiterhin die Kommission der Bischofskonferenz zu Maßnahmen gegen Missbrauch und Gewalt leiten. (APA)

* Weiter Streit in Serbien

Der Streit in der serbisch-orthodoxen Kirche um den früheren Bischof von Prizren und Raska, Artemije, geht weiter. Ein Versuch Artemijes und seiner Anhänger, mehrere Klöster im Nordkosovo unter ihre Kontrolle zu bringen, wurde durch einen Polizeieinsatz verhindert. Artemije kehrte am Sonntag in sein Privathaus in Belgrad zurück. Die Entscheidungen der Kirchenführung lehnt der 75-Jährige weiterhin kategorisch ab. Der Synod hatte beschlossen, den Bischof in den Mönchsstatus zurückzustufen. Außerdem wählte das Leitungsgremium den Großabt des Klosters De?cani im Westkosovo, Teodosije (47), zum neuen Bischof von Prizren und Raska. (APA)

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