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* Kirchen-Protest in Frankreich

Der französische Innenminister Brice Hortefeux hat die Kritik der katholischen Kirche an der Abschiebungspolitik der Regierung gegenüber den Roma rumänischer Herkunft zurückgewiesen. Dennoch erklärte er sich bereit, den Präsidenten der französischen Bischofskonferenz, Kardinal Andre Vingt-Trois, „und alle jene, die es innerhalb der Kirche wünschen“ zu einer Aussprache in der Angelegenheit zu treffen. Papst Benedikt XVI. hatte die Franzosen am Sonntag dazu ermahnt, Menschen in ihrer „legitimen Unterschiedlichkeit“ anzunehmen, ohne allerdings direkt das Problem der umstrittenen Roma-Ausweisungen anzusprechen. Ein katholischer Priester in Lille, Arthur Hervet, hatte für einen Herzinfarkt von Präsident Nicolas Sarkozy gebetet, um den Abschiebungen Einhalt zu gebieten, sich anschließend aber dafür entschuldigt. Starke Kritik an der Roma-Politik der Regierung übte am Sonntag auch der Erzbischof von Aix-en-Provence, Christophe Dufour. „Die Sicherheitsdiskussionen, die denken lassen, dass es mindere Völker gibt, sind inakzeptabel“, sagte der Erzbischof und fügte hinzu: „Diese Personen, europäische Bürger, leben mehrheitlich friedlich hier, manche von ihnen seit vielen Jahren.“ (APA)

* Leitlinien in Deutschland

Die katholischen Bischöfe Deutschlands haben sich auf neue Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch durch Geistliche verständigt. Ob die bisherigen Regeln verschärft werden, wollte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, nicht sagen. Wie die überarbeiteten Leitlinien genau aussehen, will der Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche, Bischof Stephan Ackermann, am 31. August bekanntgeben. Angesichts der Missbrauchsskandale hatte sich die DBK dazu entschieden, die Leitlinien aus 2002 zu überarbeiten. Mehrfach war dazu der Ständige Rat der DBK zusammengekommen. (APA)

* Rücktritts-Ablehnung in Irland

Der Vatikan hat im Missbrauchsskandal in Irland den Rücktritt der Dubliner Weihbischöfe Eamonn Walsh und Raymond Field abgelehnt, die Fälle vertuscht haben sollen. Die Ablehnung ist ein Rückschlag für Erzbischof Diarmuid Martin von Dublin, der seine Auxiliarbischöfe zum Rücktritt gedrängt hatte. Martin setzt sich für rückhaltlose Aufklärung der Missbrauchsfälle ein. (red)

* Kardinals-Anzeige in Mexiko

Der Bürgermeister von Mexiko-Stadt, Marcelo Ebrard, hat Kardinal Juan Sandoval Íñiguez von Guadalajara wegen Verleumdung verklagt. Der Erzbischof hatte behauptet, der Bürgermeister habe Richter des Obersten Gerichtes bestochen, die die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare in Mexiko-Stadt für rechtens erklärt hatten. Zudem verklagte Ebrard den Sprecher des Bischofs von Mexiko-Stadt, Hugo Valdemar. Dieser hatte die Bestechungsvorwürfe bestätigt und gesagt, die Erlaubnis von Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare sei schlimmer als die Drogenkriminalität. Der Bürgermeister forderte die katholische Kirche auf, die Trennung von Kirche und Staat zu respektieren. (APA)

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