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* Islamisch-katholischer Rückschlag

Die höchste theologische Autorität im sunnitischen Islam, die Kairoer Al-Azhar-Universität, hat ihren Dialog mit dem Vatikan "eingefroren“. Dies bedeutet einen schweren Rückschlag für die offiziellen islamisch-katholischen Kontakte. "Die Suspendierungsentscheidung erfolgt wegen der wiederholten Kritik von Papst Benedikt am Islam und wegen seiner ungerechtfertigten Behauptung, Kopten würden in Ägypten und Christen im Nahen Osten verfolgt“, hieß es in einem Kommuniqué nach einem Krisentreffen unter Vorsitz von Al-Azhar-Großscheich Ahmed al-Tayeb. Der Papst hatte nach dem blutigen Anschlag auf Kopten zu Jahresbeginn wiederholt deutlich zu Defiziten bei der Religionsfreiheit in Ägypten Stellung bezogen. Al-Azhar und die ägyptische Regierung hatten darauf mit Kritik am Papst reagiert. Mitte Jänner rief Kairo seine Vatikanbotschafterin "zu Konsultationen“ zurück. Rom wurde von der Dialog-Absage offenbar überrascht. Man bemühe sich "um ein adäquates Verständnis der Situation“ so Vatikansprecher Federico Lombardi: "Auf jeden Fall bleibt es bei der Linie der Offenheit und der Gesprächsbereitschaft.“ (APA/KAP)

* Prominente fordern "Viri Probati“

Prominente katholische CDU-Politiker, darunter Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesbildungsministerin Annette Schavan, haben Bischöfe und Vatikan zur Zulassung "verheirateter, bewährter Männer“ zum Priesteramt aufgerufen. In einer in Berlin veröffentlichten Erklärung verweisen sie auf "die Not vieler priesterloser Gemeinden“, in denen es sonntags keine Messe mehr gebe. Die deutschen Bischöfe sollten sich deshalb für die Weihe der "Viri probati“ in der Weltkirche "und vor allem in Rom mit Nachdruck“ für diesen Schritt einsetzen. Gegebenenfalls könne es auch eine Ausnahmeregelung für Deutschland geben, meinen sie. (KAP)

* Kapellaris Amtszeit verlängert

Die Amtszeit des Grazer Bischofs Egon Kapellari ist vom Papst um zwei Jahre verlängert worden. Gleichzeitig hat Benedikt XVI. das zur Vollendung seines 75. Lebensjahres gestellte Ansuchen Kapellaris um Entpflichtung vom Amt "nunc pro tunc“ (= "jetzt für später“) angenommen. Ausschlaggebend für die Verlängerung sei die "pastorale Erfahrung“ und "stabile Gesundheit“ des Bischofs. (KAP)

* Bischofsrücktritt in Pécs

Der Papst hat am Mittwoch den Rücktritt des ungarischen Bischofs Mihály Mayer von Pécs angenommen. Laut ungarischen Medienberichten waren zuvor mehrere Strafanzeigen gegen den 70-jährigen Bischof eingebracht worden (vgl. auch FURCHE 01/2011). Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft des südungarischen Komitates Baranya wegen des Verdachts der Beteiligung an 40 verschiedenen Straftaten gegen Mayer. Dem Internetmagazin index.hu lag eine Liste der Staatsanwaltschaft vor, in der Veruntreuung von Geldern aus Immobiliengeschäften in Höhe von umgerechnet mehreren Millionen Euro, üble Nachrede und auch sexuelle Belästigung angeführt werden. (APA/KAP)

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