Ohne Furche wär's zu glatt

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Ein Relaunch, wozu? Allein die Ankündigung hat schon zu allerlei Spekulationen und Befürchtungen Anlass gegeben. Wird die Furche ihrer Tradition jetzt untreu? Wird sie das, was ihre Stärke war - Analyse, Hintergrund, Niveau - aufgeben und im Kampf um Reichweiten boulevardesk werden? Wird sie sich entgegen ihrem bisherigen Leitmotiv "Klasse statt Masse" dem Geschmack der Massen anbiedern?

Natürlich nicht, schließlich haben wir ja nicht den Verstand verloren. Und wir müssten im wahrsten Sinn des Wortes "crazy" sein, wenn wir das, was die eigene Marke ausmacht, das, worauf wir stolz sind, was uns von anderen Medienprodukten unterscheidet, leichtfertig aufs Spiel setzten. Und wir sind nicht crazy!

Ganz im Gegenteil, wir sind sehr vernünftig. Wir haben erkannt, dass die Furche in Inhalt und Design besser werden muss, um den Bedürfnissen der heutigen Leser gerecht zu werden. Dieses Hinhören auf die Kunden, das Ernstnehmen und Eingehen auf ihre Interessen ist aber alles andere als billiger Populismus. Es ist ein absolutes Muss für jeden Dienstleister, auch für Zeitungen.

Weil die Leser es wünschen, werden wir wie bisher Themen in extenso aufbereiten, Tiefe und Hintergrund bieten, zugleich aber auch das aktuelle Wochengeschehen beleuchten. Damit wollen wir erreichen, dass Sie die Furche gleich lesen und nicht für eine stille Stunde zur Seite legen, die niemals kommt. Und es könnte sich lohnen.

Denn wir werden uns bemühen, Ihnen eine Furche zu bieten, die am Puls der Zeit, aber nicht zeitgeistig ist, die bunt, aber nicht schrill ist, die informativ, aber nicht geschwätzig ist. Und wie bisher wird diese Furche wertebewusst, aber deswegen nicht schrullig sein, zugleich auch tolerant, aber nicht beliebig. Der Journalismus der Furche wird engagiert, pointiert, fundiert sein. Es wird uns, das müssen wir zugeben, nicht immer gelingen, aber hoffentlich immer öfter. Und damit soll die Furche auch in Zukunft das sein, was sie immer schon gewesen ist: eine Zeitung für die Vordenker, Nachdenker und Querdenker in unserem Land. Denn ohne Furche wär's zu glatt.

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