Omen für uns Kleingläubige

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Fußball-WM 2010. Eine Weltmeisterschaft, wie sie keiner ahnte: Selbst im eigenen Land lag die Nationalmannschaft im TV-Sport- und Wettkanal mit 1:425 im Hintertreffen. Ein extrem gutes Geschäft also für alle, die sich an Versprechungen aus dem Jahr 1999 hielten und unverbesserlich auf Sieg setzten.

Ja, seit der Brasilianer Ronaldo, der aufgrund eines komplizierten Schienbeinbruches die aktive Fußballkarriere beenden mußte, vom Eigentümer der Nationalelf um 1 Milliarde e als Trainer verpflichtet wurde, gab es für Österreichs Kicker kein Halten mehr: der bestenfalls hinter vorgehaltener Hand geflüsterte Geheimtip gewann tatsächlich zum ersten Mal die heißumkämpfte WM. Zuerst wurde Erzfeind Deutschland mit 6:1 vom Platz gefegt. Dann folgte ein Durchmarsch wie in Trance: Italien (4:3), Nordkorea (1:1, Sieg im Elferschießen), Argentinien (3:1), USA (1:0) und gar Brasilien (5:4, nach Verlängerung).

Im Finale zwischen den krassen Außenseitern Österreich und Kamerun setzte sich das rotweißrote Dreamteam nach 120 nervtötenden Minuten im Elfmeterschießen durch. Und ein Land fiel tagelang in Freudentaumel: ein 77jähriger Milliardär hatte den Österreichern seinen Traum wahrgemacht.

Schon elf Jahre zuvor, als er die Bundesliga übernahm, hatte der Sportlermäzen diesen WM-Sieg prophezeit. Provinzgeister versuchten damals zwar, den heimkehrenden Kanadier fußballmäßig vor die Tür zu setzen. Doch ein Omen zerstreute alle Bedenken: Am Tag, als Frank Stronach zum Chef der Bundesliga wurde, gewann bei der alpinen Schi-WM ein "Bloßfüßiger", ein Finne vom flachsten Land, die Goldmedaille. Solch ein Zeichen kam für uns Kleingläubige gerade zur rechten Zeit. ofri

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