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Ein Mythos namens Materie

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Ist der Materialismus tot, umgebracht von der modernen Physik? Welche Bedeutung hat die „Neue Physik" für unser Weltbild? Der bekannte theoretische Physiker Paul Davies und der Physiker und Wissen-Schaftsjournalist John Gribbin versuchen darauf zu antworten. Die merkwürdige Auflösung der klassischen Baumvostellungen in der Relativitätstheorie und das Verschwinden der „festen Materie" im subatomaren Bereich in der Quantentheorie sind oft zum Gegenstand populärer Darstellungen gemacht worden, selten ist es aber gelungen, die schwierigen und eigentlich nur im mathematischen Formalismus voll einsichtigen theoretischen Überlegungen klar und allgemeinverständlich darzustellen.

Ist es doch gerade das Wesen der modernen Physik, daß sie von anschaulich verständlichen Modellen der Wirklichkeit (insbesondere von der mechanistischen Weltsicht Newtons) Abschied nehmen mußte. Wie es die beiden Autoren geschafft haben, dieses Abschiednehemen von vertrauten Vorstellungen zum Schlüssel des Verstehens der „Neuen Physik" zu machen, ist einfach bewundernswert.

Die Erledigung des Primitivmaterialismus durch die „Neue Physik" sollte man in seiner Bedeutung für unser Weltbild nicht überschätzen. Vielleicht ist das der Grund, warum der Verlag den griffigen Titel der englischen Originalausgabe „Matter Myth" (Mythos Materie) durch den Allerweltstitel „Auf dem Weg zur Weltformel" ersetzt hat.

Die Übersetzung verdient eine besonders rühmende Erwähnung. Gute Übersetzungen sind heutzutage nicht sehr häufig.

AUF DEM WEG ZUR WELTFORMEL

Superstrings, Chaos, Komplexität — Uber den neuesten Stand der Physik. Von Paul Davies und John Gribbin. Deutscher Taschenbuchverlag dtv, München 1995. 292 Seiten, 41 Abb., Tb., öS 147,-

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