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Ein Buch zum 30. Todestag am 8. April.

Picassos Entwicklung an Hand seiner Frauenporträts zu zeigen, lag in der Luft. Frauen spielten in seinem Leben eine wichtige Rolle und hatten auch großen Einfluss auf seine Kunst. Kurz vor Picassos 30. Todestag eröffnete sich damit eine Möglichkeit, weniger bekannte Facetten dieses Lebenswerks zu zeigen. Vor allem aber werden 35 Frauen, die wir mit Picassos Augen sehen, von zahlreichen Autorinnen und Autoren als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenem Leben gewürdigt. So entstand ein faszinierendes Werk über Zusammenprall und gegenseitige Befruchtung schöpferischer Persönlichkeiten, denn genau dies waren etliche der Frauen in Picassos Leben.

Die Entstehung des gewichtigen deutschen Bandes "Picasso et les femmes" ist der Rührigkeit dreier Chemnitzer Kunsthistorikerinnen zu verdanken, die sich eine Ausstellung der Frauenporträts in den Kopf gesetzt hatten. Beim verlogenen Umgang mit Picasso hatte sich die DDRKulturpolitik jahrzehntelang demaskiert. Als, wenn auch eigenwilliger, Kommunist war er willkommen, als "Formalist" nicht, was die Parteiideologen zu den seltsamsten Eiertänzen zwang. "Um Picasso lohnte der Streit, deshalb war er ständig präsent - zumindest verbal und gedanklich", schreibt Kuratorin Brigitta Milde, so sei die ostdeutsche Picasso-Rezeption "ganz unbeabsichtigt eine DDR-Geschichte in nuce geworden." H. B.

Picasso et les femmes. Herausgegeben von Ingrid Mössinger, Beate Ritter, Kerstin Drechsel. Dumont Verlag, Köln 2002. 412 Seiten, 120 Farb- und 50 s/w.Bilder, geb., Schuber, e 69,90

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