Pittoresk und lächerlich naiv

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Was kümmert es einen Scheich, dass es in der Wüste keine Lachse gibt? Was nicht ist, wird gemacht und seine Presseagentin (Emily Blunt) damit beauftragt, den britischen Wissenschafter Dr. Alfred Jones (Ewan McGregor) dazu zu bringen, 10.000 schottische Flusslachse zu verschiffen. Auch die Presseagentin des britischen Premier-Ministers (Kristin Scott-Thomas) hat den Image-Wert positiver Nachrichtenmeldungen aus dem Nahen Osten erkannt und stilisiert ihren Boss kurzerhand zum Fischerei-Fan: Mögen sich Orient und Okzident vereinen. Jones aber hat Hausverstand und findet "Lachsfischen im Jemen“ eine blöde Idee, womit er recht hat. Aber Regisseur Lasse Hallström fährt in dieser Dramedy alles auf, um ihn und die Zuseher einzukochen. Bei Jones geht das einfacher, denn die Chemie zwischen McGregor und Blunt stimmt, aber das macht die kitschigen Wendungen ihrer Romanze nimmt, nicht erträglicher. Hallström inszeniert pittoresk, wie nicht nur in "Gottes Werk und Teufels Beitrag“ oder "Chocolat“. Er löst dramatische Augenblicke mit Augenzwinkern auf, und Jones ist ein typisch melancholischer Hallström-Held. Die Fokussierung auf die humanistische Seite der Geschichte sei ihm unbenommen, aber leider lässt ihn das in eine lächerliche Naivität münden, voller platter Klischees und aalglatter Stereotypen.

Lachsfischen im Jemen (Salmon Fishing in the Yemen)

GB 2011. Regie: Lasse Hallström. Mit Ewan McGregor, Emily Blunt, Kristin Scott Thomas, Filmladen. 112 Min.

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