Pop-Kultur-Nostalgie

Woodstock '99", das 30-Jahr- Jubiläum des legendären Popfestivals bei Bethel/New York wird heuer auch in Europa, genauer: in Wiener Neustadt, über die Bühne gehen. Die Namen der Stars, der alten Pop-Ikonen und heutigen Newcomer werden erst bekanntgegeben, sich auf das Megaspektakel einstimmen darf man bereits jetzt. Im Wiener Rathaus schwelgt die Woodstock-Ausstellung "Get Back" in nostalgischen Erinnerungen an die jugendliche Aufbruchstimmung im Amerika der späten sechziger Jahre. Es war die Zeit der Hippie- und Flower-Power Bewegung, des Widerstands gegen den Vietnamkrieg, der Ermordung Robert Kennedys und der Studentenproteste. Stadtviertel, wie Haight-Ashbury in San Francisco, die Lower East Side von Manhattan oder Chicagos Old Town waren Zentren einer Gegenkultur, in der neue Formen des Zusammenlebens ("communities") und politisches Engagement ebenso erprobt wurden wie neue künstlerische Ausdruckformen.

Die Bilder von Woodstock '69, dem größten Festival der Pop- und Rockgeschichte, und von Star-Legenden wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jugendaufnahmen von jenen die überlebt haben, wie Mick Jagger, von Protestmärschen, die farbenprächtigen psychedelischen Plakate, die Undergroundcomics, die Beispiele der Thematisierung von Pop in der Kunst durch Andy Warhol oder Roy Lichtenstein, erzählen vom Aufblühen und der Vielfalt jener Jugendkultur. Wie und ob sie bis heute fortwirkt, ob von ihr mehr blieb als Räucherstäbchen, modische Accessoires und Freiluftkonzerte beantwortet die Ausstellung nicht.

Mit Engagement aus dem Privatbesitz von diversen Künstlern und Szeneleuten (unter anderen der Photographen Baron Wolman, Henry Diltz, Lisa Law) zusammengesucht, bietet die Schau weniger Reflexion über Inhalte, als einen romantisch-bunten Bilderbogen. Die Ausstellung im Wiener Rathaus läuft bis 9. Februar täglich von 10 bis 20 Uhr. Von 16. bis 18. Juli geht dann in Wiener Neustadt das Festival "Woodstock 99 - One World" in Szene.