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Selten wird so viel über das Buch gesprochen und geschrieben wie im Oktober, dem Monat der Frankfurter Buchmesse. Und selten wird so viel gezählt und gezahlt.

92 brasilianische Autoren "aus nahezu jedem literarischen Genre“, verlautet die Presseabteilung, stellen rund um die Buchmesse ihre Werke "in mehr als 150 Veranstaltungen“ vor. Brasilien fördere "bis zum Jahr 2020 mit rund 35 Millionen US-Dollar Übersetzungen in den Bereichen Belletristik und Sachbuch.“ Dabei ist, so der Schriftsteller Ilija Trojanow in der Tageszeitung, das Buch in Brasilien "öffentlich fast völlig abwesend ... Ob in der U-Bahn in Rio de Janeiro, in den Bussen zu den Vororten, die in Stoßzeiten bis zu zwei Stunden unterwegs sind, ob auf den Plätzen und Parks in Salvador oder auf den Stränden entlang der Küste, nirgendwo ist ein Buch zu sehen, niemand liest, nicht einmal flüchtig in Zeitungen oder Zeitschriften“.

In Frankfurt wird das freilich anders aussehen. Und auf dem Gemeinschaftsstand der österreichischen IG Autorinnen Autoren werden rund 600 literarische Neuerscheinungen aus 150 heimischen Verlagen zu sehen sein.

Die Frankfurter Buchmesse zählt: Stände, Autoren, Bücher, Besucher. Die Verleger zahlen. Dabei sein kostet. Die Standfläche für einen acht Quadratmeter kleinen Reihenstand Marke Eigenbau 358,- Euro pro Quadratmeter, jene für einen vier Quadratmeter kleinen Systemstand 1.073 Euro, Teppich, Schild und Ausstellerausweis inklusive. Und die Hotelpreise? Sie steigen während der Messe um bis zu 546 Prozent, las ich unlängst und preise mich glücklich ob meines Privatquartiers, sonst bliebe die Frankfurter Buchmesse unerreichbar. Das wird sie wohl auch bald für manchen Kleinverleger sein. Ohne Gemeinschaftsstände geht es oft gar nicht, und viele pendeln aus dem Umland. Die Buchmesse zeigt, was es kostet, präsent zu sein.

Die Autorin ist Literaturchefin der FURCHE

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