Quantität verhindert Qualität

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Wie lässt sich ein nonverbales Leinwand-Kaleidoskop über den Kreislauf des Entstehens und Vergehens in Worte fassen? In "Samsara“ entführt Ron Fricke das Kinopublikum auf eine ungewöhnliche Reise, die durch sämtliche Kultur(landschaft)en quer über den Globus führt. Untermalt von sphärischen Klängen mixt der Bildmagier, der für seine bahnbrechenden Kameraarbeiten ("Star Wars: Episode III“) bekannt ist, Aufnahmen über den Zyklus des menschlichen Seins mit imposanten Naturschauspielen. Das Resultat ist eine sinfonische Bilderflut, die von zerklüfteten Vulkan- und Wüstenlandschaften über mystisch anmutende religiöse Stätten bis zur Dokumentation industrialisierter Produktionsabläufe reicht.

Tradition und Moderne, Glaube und Hoffnung, Kampf und Vergebung - die in "Samsara“ behandelte Themenpalette ließe sich endlos weiterführen. Genau darin liegt auch die Schwäche des Kunst (-film-)produkts: Die quantitative Dichte verhindert qualitative Tiefe und konterkariert so den kontemplativen Ansatz der "filmischen Meditation“. Häppchenweise werden dem Zuseher opulente Aufnahmen vorgesetzt, die inhaltliche Bedeutung der einzelnen Sujets geht allerdings in der optischen Reiz-überflutung unter.

Samsara

USA 2012. Regie: Ron Fricke.

Thimfilm; 102 Min.

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