Reichtum hat nichts mit Geld zu tun

Werbung
Werbung
Werbung

Sonnenblumenfelder und Olivenhaine, so zeigt sich die Provence von ihrer schönsten Seite. In dieser malerischen Gegend ein kleines Häuschen zu haben oder wenigstens ein paar Tage Urlaub zu verbringen, ist mehr, als sich die meisten Menschen überhaupt zu träumen wagen. Karl Rabeder hatte in der Provence ein Schloss - und in den Tiroler Bergen eine Villa. Als er die beiden Liegenschaften jedoch verkaufen konnte, war das für ihn eine Befreiung und ein wichtiger Schritt in sein neues Leben.

Früh hat der Oberösterreicher gemerkt, dass die verbreitete Einstellung zum Leben "Der Mensch ist, was er leistet“ nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. In seiner Autobiografie "Wer nichts hat, kann alles geben“ erzählt er nun von seinen Jahren als erfolgreicher Unternehmer, der - klein angefangen - schnell vom Schilling- zum Euro-Millionär avanciert ist. Dabei hat er freilich erkannt, dass es neben einer an Materialismus und Konsum ausgerichteten Welt, deren Teil er selbst lang genug gewesen ist, auch noch eine "andere Welt“ gibt, dass es neben dem Geld- auch ein "Glückskonto“ gibt, wie Rabeder schreibt.

Mit 42 Jahren beginnt Rabeders neues Leben. Die Frage nach dem Sinn des Lebens veranlasst ihn darüber nachzudenken, was wirklich wichtig für ihn ist. In ihm reift die Erkenntnis, dass man, um glücklich sein zu können, nicht mehr, sondern weniger braucht. Auch seine Reisen in "Entwicklungsländer“ widerlegen die kapitalistische These, dass man umso glücklicher ist, je mehr Geld man besitzt.

Aus diesen Ländern nimmt Rabeder aber auch die Erfahrung mit, dass dort Menschen in bitterer Armut leben und deswegen sterben. In ihm reift der Wunsch, dagegen etwas zu unternehmen. Er trennt sich von seiner Firma und seinem Besitz. Mit dem Erlös gründet er eine Plattform, die Kleinstkredite vergibt und den Empfängern dieser "Mikrokredite“ in Lateinamerika, Afrika und Asien wirtschaftliche Unabhängigkeit ermöglicht. Seither wisse er, schreibt der Ex-Millionär, was im Leben wirklich "reich“ macht.

Wer nichts hat, kann alles geben

Wie ich meine Reichtümer gegen den Sinn des Lebens eintauschte. Von Karl Rabeder

Ludwig Verlag, München 2011

240 Seiten, geb., e 20,60.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung