Religionsjournalist mit Leib und Seele

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Unabhängiger Religionsjournalismus – sonderbar, dass in Zeiten religiösen Suchens diese Sparte des Medienmachens das Metier von wenigen geblieben ist. An vorderer Stelle stehen dabei die beiden Religionsabteilungen des ORF, wo versucht wird, den vielen Facetten der Religion nachzugehen, ohne den Interessen der Religionsgemeinschaften unkritisch verpflichtet zu sein.

Wolfgang Klein gehörte mit Leib und Seele zu dieser seltenen Journalisten-Spezies. Seine markante Radiostimme war immer dann on air, wenn es um aktuelle Religions-Berichterstattung ging. Ob in den Journalen von Ö1, der montagabendlichen Religionssendung Praxis, für die er verantwortlich war und die er moderierte, oder anderen Ö1-Sendungen. Seit 2000 verantwortete er die Koordination der „Aktuellen Religion“ im ORF-Radio und war stellvertretender Chefredakteur der Webseite religion.orf.at.

Der 1961 geborene, im burgenländischen Neusiedl/See aufgewachsene und lebende Klein hatte Theologie und Anglistik studiert. Seit Anfang der neunziger Jahre, als der damalige ORF-Religionschef Hubert Gaisbauer den früheren Kirchenfunk zur geachteten Religionsabteilung des ORF-Radios ausbaute, war Wolfgang Klein dabei.

„Wolfgang Klein hat es verstanden, gleichsam ein Dolmetsch zu sein zwischen der Gesellschaft, die voller religiöser Suchbewegungen ist, und dem konkreten Leben der Religionsgemeinschaften“: Dieser Charakteristik von Caritas-Präsident und ORF-Stiftungsrat Franz Küberl ist nichts hinzuzufügen.

Die Diagnose der tückischen Krankheit Anfang 2009 kam aus heiterem Himmel. Niemand konnte sich ausmalen, dass ihr der Nimmermüde binnen weniger Monate zum Opfer fallen würde. Er hinterlässt eine Frau und zwei schulpflichtige Kinder. Wir trauern um Wolfgang Klein, den kompetenten und aufrechten Kollegen.

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