Schicksale im Hause Habsburg

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Eine Ausstellung der Münze Österreich ist dem Thronfolger Franz Ferdinand gewidmet.

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Eine Ausstellung der Münze Österreich ist dem Thronfolger Franz Ferdinand gewidmet.

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Am 28. Juni vor 85 Jahren fielen der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin Sophie in Sarajevo einem Schußattentat zum Opfer. Das war zwar nicht Ursache, doch der "letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte". Der Erste Weltkrieg mit zehn Millionen Kriegstoten, über 20 Millionen Verwundeten und acht Millionen Kriegsgefangenen brach über Europa herein.

Franz Ferdinand, am 18. Dezember 1863 in Graz geboren, avancierte erst durch verschiedene Umstände zum Thronfolger. Da waren die Ermordung Kaiser Maximilians in Mexiko, Kronprinz Rudolfs dramatischer Tod in Mayerling und der Verzicht seines Vaters als Thronanwärter.

Dem damaligen Kaiser Franz Joseph ist es nicht leicht gefallen, seinen Neffen als Nachfolger anzuerkennen. Vor allem war es Franz Ferdinands Privatleben, das dem Kaiser ein Dorn im Auge war. Doch Franz Ferdinand war entschlossen, Gräfin Sophie Chotek von Chotkowa und Wognin zu ehelichen, die aus einem alten böhmischen Adelsgeschlecht stammte, für den künftigen Kaiser jedoch von zu niedrigem Stand war. Widerwillig, und unter der Auflage, daß weder Franz Ferdinands Gattin noch ihre Kinder Mitglieder des Kaiserhauses sein werden, stimmte der Kaiser einer Ehe zu.

Sonntag, 28. Juni 1914: Als Abschluß von Armeemanövern plante der Thronfolger und seine Gattin einen offiziellen Besuch in Sarajevo. Niemand ahnte, daß sieben in Serbien ausgebildete junge Männer nur auf diese Gelegenheit gewartet hatten, um den Thronfolger zu ermorden. Der Attentäter Gavrilo Princip feuerte zweimal aus seiner Pistole auf Franz Ferdinand. Dieser wurde am Hals, Herzogin Sophie im Unterleib getroffen. Jede Hilfe war vergebens. Wegen der nicht standesgemäßen Ehe kam ein Staatsbegräbnis und eine Beisetzung in der Kapuzinergruft nicht in Frage. Das Paar wurde in der Familiengruft in Artstetten zu Grabe getragen.

Dem Schicksal Erzherzog Franz Ferdinands sowie seiner Zeit widmet die Münze Österreich eine Ausstellung. Dabei wird die private und die politische Seite des Thronfolgers sowie die Dramatik und die Folgen des Attentats aufgezeigt. Zu sehen sind unter anderem die wahrscheinliche Tatwaffe, Original-Telegramme, mit denen das tragische Ereignis nach Wien gemeldet wurde sowie vom Kaiser unterzeichnete Kriegsvorbereitungen.

"Franz Ferdinand - das Ende einer Ära" ist die fünfte Ausstellung der Münze Österreich zu historischen Themen. Sie ist bis 3. September in den Ausstellungsräumen der Münze Österreich, am Heumarkt in 1030 Wien, täglich von 9 bis 16 Uhr, Mittwoch bis 18 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist frei.

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