Schneiders festliches Seherlebnis

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Kunsthaus, Bregenz

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Kunsthaus, Bregenz

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Daniel Buren schafft sein Werk in Kombination und Konfrontation mit seiner unmittelbaren musealen Umgebung. Diesen französischen Künstler hat hat Eckhard Schneider, Direktor des Kunsthauses Bregenz, zu Beginn seiner Amtszeit eingeladen. Der Kontext der Museumsarchitektur von Peter Zumthor lässt vor Ort eine Arbeit entstehen, die auf erstaunlich einfache und doch komplexe Art und Weise raumgreifende künstlerische Lösungen mit dem Kunstbau selbst verbindet.

Das Markenzeichen Burens seit Ende der sechziger Jahre, nämlich das Anbringen von vertikalen, jeweils genau 8,7 Zentimeter breiten Streifen, tritt in der aktuellen Bregenzer Ausstellung etwas in den Hintergrund. Lediglich im ersten Obergeschoß findet man die charakteristischen Streifen zum Teil auf 29 von innen beleuchteten Pfeilern. Ansonsten beherrschen die Grundfarben Rot, Blau und Gelb die raumfüllende Installation.

Der Reiz besteht für den Besucher darin, sich zwischen diesen Pfeilern zu bewegen und so immer neue Blickwinkel und Sichtweisen auf diese Pfeiler zu finden. Das zweite Obergeschoß beherrscht eine spiegelflächige Unendlichkeit: Die dritte Etage zeigt neun "explodierende" Hütten. Dabei handelt es sich um aus Holz gefertigte Hütten, aus denen zum Teil farbige Flächen entfernt wurden, und zwar so, als ob sie aus einem dynamischen Zentrum herausgeschossen worden wären. Auf allen Ebenen des Kunsthauses kommt es so zu einem "festlichen Seherlebnis", wie sich der neue Kunsthaus-Direktor Eckhard Schneider ausdrückt. Diese zweite große Einzelausstellung Daniel Burens in Österreich vermittelt den Eindruck, dass die hochwertige künstlerische Kontinuität nach dem Weggang des Gründungsdirektors Edelbert Köb gewährleistet sein dürfte.

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