Schoko mit Noten

19451960198020002020

Der Komponist Richard Strauss war ein echter Luxusmensch.

19451960198020002020

Der Komponist Richard Strauss war ein echter Luxusmensch.

Werbung
Werbung
Werbung

Richard Strauss von einer anderen Seite. Richard Strauss, der - Opa hieß bekanntlich Pschorr und braute Bier - von Jugend auf weiß, daß man sich nicht zu billig verkaufen darf. Richard Strauss, der Freund des Wohllebens. Richard Strauss, der sich und seiner Pauline ein Palais auf einem Nobelgrundstück baut, das er der Gemeinde Wien mit den Autographen dreier Opern und hundert Dirigier-Abenden bezahlt. Richard Strauss, der - in Kenntnis der von japanischen Sammlern für Autographen bezahlten Preise - manche Partituren noch einmal abschreibt: "Damit's was zu Leben habt". Richard Strauss, dessen Arbeitszimmer über zwei Stockwerke reicht, damit seine Gobelins Platz haben. Richard Strauss und Pauline, die sich Menüs für ihre Gäste von Sacher, Gerstner und Demel in die Jacquingasse liefern lassen und mit dem Gebotenen nicht immer zufrieden sind.

Ein Buch, das dem Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt: "Und die Schokolade nehmen wir im blauen Salon - Zu Gast bei Pauline und Richard Strauss". Bei Richard Strauss, dem beim Kartenspiel das Götzzitat entfuhr: Nichts Bayrisches war ihm fremd. Aber im Wiener Palais mußten Offiziere die Stiefel ausziehen, wegen der Teppiche. Richard Strauss und der Luxus, neidisch könnt man werden. Der Leser darf als Zaungast mitnaschen, Rezepte werden mitgeliefert: Saure Leber, Hirnbavesen, darf's hinterher vielleicht Zabaione oder Weincreme sein? H. B.

Und die Schokolade nehmen wir im blauen Salon. Zu Gast bei Pauline und Richard Strauss. Von Marianne Reissinger. Verlag Mary Hahn, München 1999. 128 Seiten, viele Bilder, CD-ROM mit Strauss-Liedern, öS 364,- / e 26,45

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung