Schrumpfende Eisdecke, versickernde Billionen

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Die Arktis erwärmt sich schneller als jede andere Region der Erde, doppelt so stark wie der globale Durchschnitt: Seit Anfang 2016 sind im hohen Norden ständig Negativ-Rekorde zu beobachten, berichteten Forscher unlängst bei der Konferenz der European Geosciences Union (EGU) in Wien. Wenn die Treibhausgas-Emissionen nicht sofort reduziert werden, könnte der Nordpol im Sommer sogar eisfrei werden, befürchten Wissenschaftler. Schon jetzt schmilzt der Permafrost unter Straßen und Gebäuden von Alaska bis Sibirien, vermeldet nun auch eine Studie von 90 Klimaexperten. Überschwemmungen bei den Ölfeldern im Norden Alaskas und Erdrutsche am russischen Erdgasfeld Bowanenkowo zählen zu den sichtbaren Folgen. Die Studie widmet sich vor allem der ökonomischen Abwägung: Demnach könnte das Abschmelzen der arktischen Eismassen bis Ende des Jahrhunderts Schäden von bis zu 83 Billionen Euro verursachen. Wirtschaftliche Vorteile der Erwärmung, die sich etwa aus neuen Schifffahrtrouten und leichterem Zugang zu Öl-und Gaslagern ergeben würden, könnten dies nicht ausgleichen. Die Studie wurde im Auftrag des Arktischen Rates erstellt: Die Außenminister der acht Mitgliedsstaaten, darunter die USA und Russland, sollen am 11. Mai in Alaska zusammentreffen. Könnte US-Präsident Donald Trump angesichts wirtschaftlicher Prognosen mehr Verständnis für den Klimaschutz entwickeln? Mit Rezepten wie Abschottung und Mauerbau wird diesem Problem jedenfalls nicht beizukommen sein.

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