Segnung des Styria-Media-Centers Graz

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Der "größte Brocken", die Übersiedlung der Redaktion und der Büros der Kleinen Zeitung in das neue Styria-Media-Center in Graz, hatte bereits Anfang der Karwoche stattgefunden. Nun hat die Styria Media Group, zu der die FURCHE gehört, auch architektonisch ein neues Flaggschiff: Das futuristische Gebäude vis-à-vis der Grazer Messe zählt mittlerweile zu den markanten Bauten der steirischen Landeshauptstadt.

Am letzten Wochenende wurde das neue Styria-Hauptquartier in Anwesenheit von politischer und kirchlicher Prominenz gesegnet. Styria-Vorstandschef Markus Mair, Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Santner und Johann Trummer, Vorsitzender der "Katholischer Medien Verein Privatstiftung", konnten unter anderen Landeshauptmann Franz Voves und LH-Stellvertreter Hermann Schützenhofer willkommen heißen.

Der Ort, an dem sich das Styria-Media-Center befindet -Gadollaplatz -, ehrt einen wenig bekannten Sohn der Stadt -und erinnert gleichzeitig an dessen mutigen Einsatz in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs, den er mit seinem Leben bezahlte.

Josef Ritter von Gadolla, der Retter von Gotha

Josef Ritter von Gadolla war ein Wehrmachtsoffizier, der als der "Retter von Gotha" in die Geschichte einging, weil er am 4. April 1945 als Wehrmeldeamtsleiter in der thüringischen Stadt Gotha durch die kampflose Übergabe der Stadt an die heranrückenden US-Truppen sinnloses Blutvergießen vermeiden konnte. Doch Gadolla wurde von Wehrmachtssoldaten, die dem Befehl folgten, die Stadt bis zum Letzten zu verteidigen, abgefangen, der NS-Militärjustiz übergeben -und am 5. April 1945 exekutiert. Seine letzten Worte waren: "Damit Gotha leben kann, muss ich sterben."

Der Grazer Josef von Gadolla wurde im Ersten Weltkrieg schwer verwundet. Nach dem Krieg wurde er ein überzeugter Sozialdemokrat und blieb gleichzeitig praktizierender Katholik. Der Offizier des österreichischen Bundesheeres wurde nach dem "Anschluss" in die Deutsche Wehrmacht übernommen. Als 80-Prozent-Invalider und Gegner der neuen Machthaber versuchte er, pensioniert zu werden. Das wurde abgelehnt, und er kam unter anderem nach Gotha.

Johann Trummer setzt sich für diese Erinnerung ein: "Wir können an Gadollas Beispiel nachdenklich werden, um im entscheidenden Augenblick nach dem Gewissen und zum Wohl der Menschen zu handeln."

Bei der Segnungsfeier in Graz wurde auch der vom ORF mitproduzierte Film "Josef Ritter von Gadolla -Der Retter von Gotha" gezeigt. Die Dokumentation von Karo Wolm und Wolfgang Winkler wird am 18. April auf ORF III im Rahmen des Schwerpunkts "70 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg" zu sehen sein.

Josef Ritter von Gadolla - Der Retter von Gotha Ein Film von Karo Wolm und Wolfgang Winkler Samstag, 18. April, 21.55 Uhr, ORF III

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