Sehhilfe für Freiheit und Demokratie

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Ein besonderes "Spektakel" gibt es an einer Strandpromenade im südafrikanischen Kapstadt, der "Welthauptstadt des Designs 2014": die riesige Stahlskulptur einer Brille, deren Augengläser nach Robben Island ausgerichtet sind. Auf dieser gefürchteten Gefängnisinsel musste Nelson Mandela den größten Teil seiner 27-jährigen Haft verbringen -bevor der heutige Nationalheld zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes wurde. Das war vor 20 Jahren: Die Apartheid, die gesetzlich verankerte Unterdrückung der schwarzen Mehrheit durch eine weiße Elite, wurde damals überwunden; Millionen vormals Entrechteter erblickten den Horizont eines neuen Lebens.

Mit dem Jubiläumsjahr 2014 neigen sich nun auch die Feierlichkeiten dem Ende zu, die dem Triumph der Freiheit in der Regenbogen-Nation gewidmet waren. Die "Freedom Generation", jene jungen Menschen, die nach der Freilassung Mandelas geboren sind, blicken nun auf die Versprechungen und Zumutungen in ihrem Land: wachsende Erfolgschancen, aber auch hohe Jugendarbeitslosigkeit, zunehmende Ungleichheit und anhaltende Vorurteile. Nicht nur ihnen soll die überdimensionale Sehhilfe in Kapstadt ein Symbol sein, das durch seine Blickrichtung zugleich daran erinnert, dass Freiheit nie selbstverständlich ist. Das Werk des südafrikanischen Künstlers Michael Elion wurde jedoch auch als Marketing-Gag des Sponsors Ray-Ban kritisiert. Der Brillenhersteller jedenfalls hat dafür gesorgt, dass das Symbol der Freiheit auch in fernen Zeiten rostfrei bleibt.

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