Senkrechtstarter am Pult

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"Zum ersten Mal seit langem eine schöne Regie" - so macht Philippe Jordan auf die kommende Neuproduktion der Wiener Staatsoper, "Capriccio" von Richard Strauss (Premiere ist am 7. Juni, Reprisen am 10., 14., 17. und 21.), neugierig. Nach Massenets "Werther" im Februar 2005 ist es die zweite Staatsopernpremiere, die der erst 34-jährige Zürcher leitet. Davor hat er eine Blitzkarriere hingelegt. Zu verdanken hat er sie nicht seinem Vater, dem langjährigen Chefdirigenten des Orchestre de la Suisse Romande, Armin Jordan, der den Dirigierwünschen seines Sohnes zwar aufgeschlossen gegenüberstand, sie aber ausdrücklich nicht förderte, sondern der eigenen Zielstrebigkeit. Zürcher Sängerknabe, Zürcher Konservatorium, Assistent von Jeffrey Tate für Wagners "Ring" am Pariser Théâtre du Chatelet, Kapellmeister in Ulm, Assistent von Daniel Barenboim an der Berliner Lindenoper, deren Erster Kapellmeister er mittlerweile ist, Chefdirigent der Grazer Oper, Auftritte an der Houston Grand Opera, in Glyndebourne, an der New Yorker Met, am Royal Opera House Covent Garden London, an der Bayerischen Staatsoper München, in Zürich, bei den Salzburger Festspielen und am Pult zahlreicher großer europäischer und amerikanischer Orchester - das waren einige der wichtigsten Stationen seiner künstlerischen Laufbahn, die mit der Bestellung zum künftigen Musikdirektor der Pariser Bastille-Oper einen bisherigen Höhepunkt erfahren hat. Nicht weniger als 40 Opern hat sich Jordan erarbeitet. 15 davon hat er so präsent, dass er jederzeit damit einspringen könnte, betont der ausschließlich für musikalische Schlagzeilen sorgende junge Schweizer Dirigent mit Wohnsitz Berlin und einer immer stärkeren Affinität zu Wien. Denn nicht nur an der Staatsoper schätzt man ihn, sondern auch am Pult der Wiener Symphoniker, für die er immer wieder als künftiger Chefdirigent ins Spiel gebracht wird. dob

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