Rosa Luxemburg: "Sie war und bleibt ein Adler"
Dieser Tage jährt sich die grausame Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts im Zuge der Jännerkämpfe 1919 zum 100. Mal. Die bereits in jungen Jahren "fertige Marxistin" war eine Schlüsselfigur in der Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung.
Dieser Tage jährt sich die grausame Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts im Zuge der Jännerkämpfe 1919 zum 100. Mal. Die bereits in jungen Jahren "fertige Marxistin" war eine Schlüsselfigur in der Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung.
"Hier liegt begraben /Rosa Luxemburg /Eine Jüdin aus Polen /Vorkämpferin deutscher Arbeiter /Getötet im Auftrag /Deutscher Unterdrücker. Unterdrückte /Begrabt eure Zwietracht!" So ergänzte Bertolt Brecht die lapidare Grabschrift – kein Schlusswort zur tragischen Geschichte der deutschen Revolution 1918/19, sondern Zukunftsappell. Wer war diese zarte, gehbehinderte Frau mit dem "Taubenherz", die selbst Lenin, erbarmungsloser Kritiker ihrer "Fehler", rühmte: "Sie war und bleibt ein Adler."
Aus der Kleinstadt Zamość – die Gedenktafel an ihrem Geburtshaus wurde 2018 entfernt! – verlief ihr Lebensweg zwischen Ost und West, russischer Revolution und deutscher Arbeiterbewegung. Die emanzipierte junge Frau fand ihre Heimat in der Gedankenwelt des revolutionären Marxismus: Als "begabteste Schülerin" und "fertige Marxistin" absolvierte sie ihr Züricher Studium bei Professor Julius Wolf aus Brünn, als Dr. der Staatswissenschaft magna cum laude, mit einer Dissertation über "Die industrielle Entwickelung Polens"(1897). In der deutschen Sozialdemokratie lehrte sie an der Parteischule Nationalökonomie, war als Redakteurin des Vorwärts tätig, kämpfte gegen den Revisionismus Bernsteins ("Sozialreform oder Revolution?", 1899) und hielt gegen die Marx-Orthodoxie Kautskys die revolutionäre Perspektive des Massenstreiks aus den Lehren Russlands seit 1905 hoch.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!