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Das Prädikat "Besonders wertvoll" trägt Florian Henckel von Donnersmarcks Spielfilmdebüt "Das Leben der anderen" zu Recht.

Nostalgische Komödien: das kennen wir von "Good-bye, Lenin!", "NVA" und "Sonnenallee". Unlängst beschäftigte sich mit "Der rote Kakadu" eine Filmproduktion mit ernsthafteren Themen "hinter der Mauer": mit Spitzeln und Stasi-Methoden. Doch mit der Ernsthaftigkeit und Konsequenz, mit der sich "Das Leben der Anderen" mit eben diesen beschäftigt, kann "Der rote Kakadu" nicht konkurrieren.

Ein Mann sitzt in einem kahlen Raum. Er trägt Kopfhörer. Es handelt es sich um den unbestechlichen Stasi-Hauptmann Wiesler, der eben dabei ist, den Dramatiker Dreyman abzuhören, dessen Linientreue in Frage gestellt wird. Arbeitsalltag der Stasi? Nicht ganz, denn durch den "operativen Vorgang" beginnt der Spitzel sich zu ändern. - Und den Bericht zu fälschen, in dem er Gespräche notierte; Wiesler ändert Fakten, entwirrt so die Schlinge, die der Bericht für Dreyman eigentlich ziehen würde - und knotet sich so seine eigene. Beinahe klinisch werden die Arbeitsweisen der Stasi festgehalten: Verhörmethoden, Druckmittel, Bespitzelung. Ulrich Mühe gibt den überzeugten Kommunisten so nah, so bewegend. Die Kamera fängt ein regungsloses, scheinbar emotionsloses Gesicht ein, eine Maske, unter der die Emotionen brodeln. Seine Darstellung der Figur und deren Wandlung begeistern.

Henckel von Donnersmarck ist ein bemerkenswertes, spannendes Debüt mit feiner Besetzung gelungen. Die Guten werden siegen, so will es das Drehbuch. Aber einen großen Preis werden sie bis dahin zahlen ...

DAS LEBEN DER ANDEREN

D 2005. Regie: Florian Henckel von

Donnersmarck. Mit Ulrich Mühe,

Martina Gedeck, Sebastian Koch.

Verleih: BVI. 137 Min.

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