Jahrgangspräsentationen sind immer eine Qual. Wo bitte soll man bei 100 ausstellenden Steirerwinzern beginnen und wo aufhören? Andererseits - soll man lamentieren, wenn einem quasi tutto Styria zu Gaumen liegt?
Wir haben jedenfalls eine sonderbare Taktik gewählt. Beim ersten nicht umlagerten Stand neben dem Eingang haben wir begonnen und uns dann durch etliche Proben gekämpft. Immer auf der Suche nach dem Preis-Leistungswein. Diese Exemplare sind uns aufgefallen:
Cuvée Armino (e 5,70) von Polz-Kiefer (03453/4650): ganz duftig, floral, blüht am Gaumen richtig auf, straffe Säure. Sauvignon blanc Ratsch (e 9,80) von Potzinger (03452/82277): Volldampf schon im Duft, Maracuja, Ananas, nuancenreiche Fortsetzung im Mund, herrlich reife Säure, wunderbaaaar! 2005 BBB (e 9,50) von Pregartner (031312/35970): eine Cuvée aus Zweigelt, Blaufränkisch, Blauburger. Mittleltiefes Kirschrot, kräftig rotbeerig im Duft, am Gaumen dann feine Eiche, Milchschoko, etwas Joghurt, kompakter, süffiger Stoff. Weißburgunder Grassnitzberg (e 8,10) von Primus (03453/3911): kommt gleich mit hochfeinem Eichenflair daher, dann enge, seifige (positiv!) Frucht, schön balanciert am Gaumen, hat noch viel Zukunft! Ab Juni am Markt. Roter Traminer (e 7,80) von Repolusk (03454/313): die Sorte lupenrein im Duft, nach Litschis, Rosenholz, im Mund Samt und Seide, etwas Restzucker, langes Finish. Sauvignon blanc Steinriegl (e 14,50) von Wohlmuth (03456/2303): Das macht Freude! Sattes Stroh, deutliche Mangofrucht im Duft, exotisches Obst auch am Gaumen, fein, eng, nervig, ausgesprochen mineralisch, lang. Weißburgunder SK (e 6,40) von Winkler-Hermaden (03157/2322): blitzsaubere Nase, nach reifer Quitte, herrlicher Fruchtschmelz am Gaumen, etwas (durchaus passender) Gerbstoff, reife Säure. Welschriesling (e 5,-) von Rothschädl (03454/6363): Dieser Welsch wird schwer zu toppen sein! Präzise im Duft, Zitrusnoten, grüner Apfel, extrem sauber auch am Gaumen, viel primäre Frucht, tiefe Säure, ausgewogen, Paradewelsch! Weißburgunder Klassik (e 7,30) von Sabathi Hannes: Wiesenkräuter in der Nase, reife Marille, dazu treten am Gaumen feine Mineralität, minzige Kühle, ein Hauch von Röstnoten. Sollte noch ein Jahr im Keller bleiben!
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