Stift Admont setzt Signale

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Die Kultur des christlichen Abendlandes ist undenkbar ohne das Wirken des Benediktinerordens. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wovon Klöster in allen österreichischen Bundesländern Zeugnis geben. Stift Admont in der Steiermark ist heuer 925 Jahre alt und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Immer aber war dieses Haus offen für Menschen, solche die in seiner Nachbarschaft leben und andere, welche die besondere Atmosphäre der engen Verbindung von Glauben, Kultur und Weltoffenheit näher kennenlernen wollen. Am bekanntesten ist die Bibliothek des Stiftes, ein Juwel barocker Baukunst.

"Aber wir wollen den Besuchern mehr vermitteln als die Bekanntschaft mit wertvollen Zeugnissen der Vergangenheit", meint Abt Bruno Hubl. Seit einiger Zeit ist ein Unternehmen im Gange, das den gesamten Stiftsbereich umfaßt. Im Zentrum steht der Ausbau des Museums. Eigentlich ist die Bezeichnung "Museum" nicht ganz richtig, denn die Sammlungen des Stiftes werden in Zukunft nichts Museales an sich haben. Ein großzügiger Umbau des bisher schon für Ausstellungsräume benützten Flügels wird die Schätze lebendig präsentieren.

Mittelpunkt bleibt die Bibliothek, die in keiner Weise verändert wird. Aber schon der Eingang zum neu gestalteten Bereich zeigt eine Verbindung der alten Fassade mit einem neuen Portal. Dahinter öffnen sich fast 4.000 Quadratmeter Ausstellungsräume. Ein Teil von ihnen ist in einem ehemaligen Pferdestall untergebracht, dessen eindrucksvolle Gewölbe bisher unter eingezogenen Decken verborgen waren und nun freigelegt sind. Hier werden auch Räume für moderne Kunst gestaltet, denn der Benediktinerorden ist seit seiner Gründung dem Neuen aufgeschlossen. In der Öffentlichkeit sind die naturhistorischen Sammlungen des Stiftes wenig bekannt, ganz im Gegensatz zur Fachwelt: Aus der umfangreichen Insektensammlung werden immer wieder Leihgaben von in- und ausländischen Institutionen erbeten. Außergewöhnlich ist auch die Sammlung von Wachsfrüchten, nicht nur ein Dokument des Obstbaues, auch künstlerisch höchst reizvoll.

Der Bestand an Manuskripten und Inkunabeln ist schwierig zu präsentieren, denn Papier ist empfindlich. Neue technische Möglichkeiten werden nun dafür sorgen, daß dem interessierten Besucher wenigstens ausgewählte Exemplare zugänglich sind. Die Kostbarkeiten der bildenden Kunst, der volkskundlichen Sammlungen und die vollendet gestickten Paramente werden buchstäblich in neuem Licht gezeigt werden. Wenn im Jahr 2002 das neue Haus eröffnet wird, ist nach dem Willen der Benediktiner eine "Oase für spirituelles Leben" geschaffen worden.

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